Das fremde Mädchen
Datum: 23.07.2019,
Kategorien:
Romantisch
... hatte sich im Lauf der Zeit auch an Igor gewöhnt. Selbst Josi hatte sich schließlich an ihn herangetraut. Und da stellte sich wahrhaftig heraus, daß er doch kein böser Riese war. Sie begannen sogar miteinander zu reden. Und während ich mit Thomas auf ihrer Terrasse saß, plauderte Josi mit ihm über den kleinen Zaun hinweg. Schließlich erzählte er ihr auch von seiner Heimat. Und von den sprechenden Bären, die so weise waren, wie hier die Eulen. Von der Eisprinzessin in ihrem Eispalast, von den Hexen. Er erzählte ihr so viele Märchen wie er kannte. Und er kannte sehr viele. Das wußte ich nur zu gut. Hatte er sie mir doch auch erzählt, als ich in Josis Alter war. Und selbst jetzt noch hörte ich ihm gerne zu, wenn wir unterwegs waren. Und dankbar war ich ihm auch. Er hielt sich stets diskret im Hintergrund. Und ich glaube, er drehte sich sogar herum, wenn Thomas und ich uns küßten. Leider taten wir dies in letzter Zeit nichtmehr so oft wie früher. Leider. Ich schob es auf mangelnde Gelegenheit zurück. Allerdings machten wir so auch keine Fortschritte. Er ging mir nie an die Wäsche. Einerseits war ich ihm dankbar dafür. Denn das hätte sehr schnell meine Vorsätze zunichte machen können. Dafür war er so schon viel zu zärtlich zu mir gewesen. Andererseits waren wir ja auch noch nicht soweit. Doch es kam hin und wieder mal vor, daß er eines meiner Beine berührte. Eigentlich war dies ja nichts Neues für uns. Auf der Fahrt zum Schwimmen hatte er meine Beine sogar leicht gestreichelt ...
... und meinen Po hatte er doch auch schon berührt. Auch wenn da mein Höschen und meine Strumpfhose dazwischen gelegen hatte. Aber nun meinte ich zu spüren, daß es ihm peinlich war, wenn er mein Bein berührte. Und wenn, dann geschah es aus Zufall und nicht vorsätzlich. Ich spürte, daß da etwas war. Aber da ich dumme Gans mir darauf keinen Reim machen konnte, fragte ich in meiner Not Papa um Rat. Und das war auch gut so. Papa hatte mir dann gesagt, woran es lag. Ich hatte ihm mein ganzes Herz ausgeschüttet und er klärte mich auf. Nicht darüber! Das wußte ich doch schon längst. Ich bin Inderin und keine Europäerin. Papa sagte mir schließlich, was mit Thomas los war. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Daran hatte ich wirklich nicht gedacht. Und daran geglaubt, das hatte ich erst recht nicht. Aber das mußte unbedingt aufhören. Sofort! Zwar wollte ich noch warten, bis das es zwischen uns zum letzten kam, aber ein wenig "Vorfreude" wollte ich schon haben. Schließlich waren wir doch ein Paar. Und das sollte ja auch so bleiben. Also setzte ich mich an einem Wochenende, als ich wieder bei ihm zu Hause war, in einem unbeobachteten Moment einfach auf seinen Schoß und flüsterte traurig: "Gefällt dir mein Körper nicht mehr?" "Wie kommst du denn darauf?", fragte er erschrocken und ganz erstaunt. "In der Zeit vor der Sendung, da hast du mich öfter angefaßt als danach. Gefall ich dir nichtmehr? Oder ist es, weil ich eine Prinzessin bin?" "Nein, nein.", stammelte er. Doch dank Papa wußte ich es ...