1. Das fremde Mädchen


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Romantisch

    ... bereiteten mir Angst. Was würden sie tun? Viele Versionen schwirrten mir durch den Kopf. Von Verständnis, bis hin zur Ablehnung. Wobei das letztere mir immer öfter vor Augen schwebte. Deshalb schlief ich in dieser Nacht auch erst sehr spät ein. Und ich schlief sehr unruhig. Mehrmals wachte ich in dieser Nacht auf. Schweißnaß. Und so wachte ich am Morgen auch auf. Schweißgebadet. Am Morgen hatte ich richtigen Bammel. Wieso heißt das eigentlich "Bammel"? Jedenfalls hatte ich den. Und das nicht zu knapp. Richtige Magenschmerzen hatte ich. Fast so, als wenn ich meine Tage bekommen hätte. Aber dem war ja nicht. Schon als ich aufstand, dachte ich nur an die Schule und was sich da gleich abspielen würde. Und beim waschen und anziehen war ich mit meinen Gedanken nur bei der Schule und was dort auf mich zukommen würde. Als ich zum Frühstück nach unten kam, sah Mama mich mit weit aufgerissenen Augen an. Doch erst nach einigen Sekunden lachte sie laut auf und fragte mich: "Du willst doch etwa nicht so in die Schule gehen?" Völlig verwirrt sah ich sie an. Doch dann deutete sie auf mich. Völlig irritiert schaute ich an mir herunter. Aber dann mußte ich auch herzhaft lachen. "Nein Mama. So bestimmt nicht." Ich mußte wieder hoch und mich umziehen. Denn ganz in Gedanken hatte ich nach dem Waschen eines meiner langen Nachthemden wieder angezogen. Und darüber hatte ich dann meinen Rock und das T-Shirt angezogen. Und nun schaute mein Nachthemd unter dem Rock hervor. Aber wenigstens hatte ich ...
    ... schon meine Unterwäsche und die Strumpfhose angezogen. Aber wieso ich so in Gedanken gewesen war und das Nachthemd wieder angezogen hatte, ohne es zu merken, das war mir schleierhaft. Schleierhaft! Wieder so ein Wort, mit dem ich damals noch nichts anfangen konnte. Aber so war mir in dem Moment gewesen. Doch eigentlich wußte ich ja, wieso ich so in Gedanken gewesen war. Richtig angezogen kam ich dann wenig später erneut herunter. "So gefällst du mir Schatz. Setzt dich, damit ich dir die Haare machen kann.", sagte Mama. Und nun wußte ich, was ich noch vergessen hatte. "Bist du so nervös wegen der Schule?", fragte sie, während sie mir die Haare bürstete und sie anschließend zu einem Zopf flocht. "Ich glaube ja." "Was sie wegen Samstag sagen werden?" "Ja." "Nimm es nicht so schwer. Sie werden dich auch als Prinzessin mögen." "Meinst du?" "Bestimmt." "Hoffentlich." Mein Frühstück fiel heute sehr schmal aus. Ich bekam kaum was runter. Und Mama mußte mich zweimal ansprechen, bis das ich wußte, daß wir losfahren mußten damit ich nicht zu spät in die Schule kam. Im Wagen kam dann wieder diese Ungewißheit auf. Wie würden sie sich mir gegenüber verhalten. Am liebsten wäre ich heute nicht in die Schule gegangen. Aber dann hätte ich dieses Problem nur auf morgen verschoben. Und dann hätte ich einen ganzen Tag und eine weitere Nacht mit Ängsten und Zweifeln verbracht. Also war es besser, mich ihnen heute zu stellen. Trotzdem mußte Mama mich anstoßen, damit ich an der Schule aus dem Wagen ...
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