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Das fremde Mädchen
Datum: 23.07.2019, Kategorien: Romantisch
... Luxus und Reichtum. Jetzt begann ich es zu verfluchen. Ich würde niemals jemanden zu mir einladen können. Und Thomas? Wie würde er es auffassen, wenn ich ihm sagte was ich bin? Mama merkte mir meine Traurigkeit an. "Was ist mein Engel?" "Ich hab gerade daran gedacht, daß ich meine Schulfreunde nicht einladen kann." "Weil du in den Sommerferien Geburtstag hast?" "Auch." "Wie auch?" "Ich werde doch auch zu ihnen nach Hause eingeladen. Maria hat mich vorhin zu sich eingeladen." "Zu ihrem Geburtstag?" "Nein. Einfach so." "Ach du meinst, weil du eine Prinzesin bist?" "Ja. Wie soll ich ihnen das nur erklären?" "So wie es ist. Dein Vater ist ein Maharadscha und du bist seine Tochter. Du hast es dir nicht aussuchen können. Überhaupt, was soll das denn? In Indien hast du mit deinen Klassenkameraden auch zusammen gespielt." "Aber die wußten es doch." "Dann sag es ihnen. Dann wissen sie es auch." "Aber wie?" "Laß dir was einfallen. Du bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen." Doch ich schob diese Aussprache mit ihnen vor mir her. Zu schön waren die morgendlichen Begrüßungen mit Thomas. Ich hob meinen Rock und er schaute, dann bekam ich einen Kuß. Aber am vierten Tag sagte er: "Schatz, du mußt mir aber nicht jeden Morgen dein Höschen zeigen. Ich liebe dich auch ohne den hübschen Anblick." "Danke." Und so bescherte ich ihm nur noch hin und wieder den Anblick meiner Unterwäsche. Und wenn, dann wirklich aus Versehen, wenn sich mein Rock beim setzen an der Lehne wirklich verfing. Und ...
... immer wenn ich es bemerkte erhob ich mich etwas und zog züchtig meinen Rock wieder herab. Er lachte mich nur an. Sonntags durfte ich mit ihm zusammen ins Kino. Na ja, eigentlich ja nicht mit ihm. Mama wußte nur, daß ich bei Moni, Elke, Inge oder Michaela war. Das ich mit Thomas zusammen war, das würde sie noch früh genug erfahren. Thomas schaute sehr skeptisch, als er Igor in einiger Entfernung von uns sah. "Er paßt auf mich auf.", war meine Antwort auf seinen fragenden Gesichtsausdruck. 14 Die Wahrheit kommt ans Licht 119 Seit jenem Tag schwebte ich im Nirwana. Er war so unendlich zärtlich zu mir. Na ja, zu ihm war ich es ja auch. Und jeden Tag freute ich mich aufs Neue ihn zu sehen. Nach der Schule trafen wir uns so oft ich eine Ausrede für Mama fand. So, wie an den Wochenenden auch. Und das klappte sehr gut. Wie alles was ich in Angriff nahm. Doch dann kam der Ball. Er fand zugunsten des UNICEF Kinderhilfswerks statt. Natürlich mußte ich dieses Mal mit. Da würde auch kein Bitten und Betteln helfen. Ich mußte. Und schließlich hatte ich auch wieder eine persönliche Einladung bekommen. So wie Mama auch. Papa sowieso. Schließlich arbeitete er ja beim Kinderhilfswerk. Aber ich wollte auch hin. Denn als ich wußte, daß Peter Ustinov ebenfalls dort anwesend sein würde, da war ich nicht zu halten. Ich kannte ihn von seinen Filmen her. Und Papa erzählte uns immer von seiner Arbeit beim Kinderhilfswerk. Er hatte ihn schon oft persönlich getroffen. Aber leider war ich bisher noch ...