Das fremde Mädchen
Datum: 23.07.2019,
Kategorien:
Romantisch
... übergab. "Holst du heute deinen Fisch ein?", sagte er lachend. Und mit hochrotem Kopf nickte ich. Thomas wohnte am Ende einer Straße, in der eh kaum ein Haus stand. Fast 200 Meter war es bis zum nächsten Haus, gute 500 bis zum nachfolgenden. Es war eine Sackgasse. Vor seinem Haus war ein Wendehammer. Wieso der Hammer, und nicht Kreis heißt, ist mir bis heute noch ein Rätsel. Das Haus war sehr groß. Dahinter konnte man eine weite Fläche sehen. Felder, Wiesen und Wald soweit man sehen konnte. Igor würde sich in meiner Nähe aufhalten, aber so, daß man ihn nicht entdeckte. Darin war Igor sehr gut. Ich hatte ihn darum gebeten und er hatte vollstes Verständnis dafür. Um 20 vor 2 klingelte ich. Eine nette Frau öffnete mir und: ihr Mund blieb offen stehen. Verwundert schaute ich sie an, dann fing sie sich wieder. "Josi hat mir gesagt das du hübsch bist, aber das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Dreh dich mal." Ich drehte mich sehr langsam, damit sie nicht sehen konnte wie kurz mein Rock war. Sie schlug ihre Hände vor den Mund. "Josi hat nicht übertrieben. Du bist wirklich ein außergewöhnlich hübsches Mädchen. Komm herein." Sie führte mich ins Wohnzimmer, wo Josi fern sah. Dann ging sie nach oben um Thomas zu holen. Josi drehte den Kopf zu mir herum, da lief sie auch schon in meine Arme. "Bist du jetzt endlich seine Freundin?", flüsterte sie mir fragend ins Ohr. "Noch nicht. Aber ich hoffe bald." "Ich weiß. Dann habt ihr euch noch nicht geküßt?" "Nein, aber das passiert noch." ...
... "Heute?" "Ich weiß nicht." "Bestimmt." "Das hoffe ich doch." "Kommst du jetzt öfter zu uns." "Gerne." "Kannst du reiten?" "Ja." "Dann können wir reiten." "Gibt es denn hier irgendwo Pferde?" "Komm mit." Sie schnappte sich meine Hand und zog mich zur Terrasse. Von da hin zu einem großen Gebäude, welches ich von der Straße her nicht gesehen hatte. Noch bevor wir an das Gebäude kamen, konnte ich es schon riechen. Pferde! Sie öffnete die Türe und wir gingen hinein. Hier waren in 8 Boxen Pferde untergestellt. Vollblüter! Eines schöner als das andere. Mama würde das Herz aufgehen wenn sie die sähe. Mama war verrückt nach Pferden. Sogar noch verrückter als nach Elefanten. Josi zeigte sie mir alle. Sie hatte keine Angst vor ihnen, obwohl sie für dieses kleine Mädchen riesig sein mußten. Schließlich aber hörten wir Thomas rufen. Wir gingen zurück zum Haus, wo er schon auf der Terrasse stand. Als er mich sah mußte er schlucken. So hatte er mich ja noch nie gesehen. "Können wir dann?", fragte ich, innerlich grinsend. "Ja.", stammelte er. Wir verabschiedeten uns von seiner Familie und gingen los. Nachdem wir einige Zeit gegangen waren, was leider stillschweigend verlief, berührte ich rein zufällig mit meiner Hand die seine. Doch er reagierter nicht darauf. Na warte, dachte ich, du wirst noch um meine Hand betteln. Spätestens am Abend. Ich würde schon genug Gelegenheiten haben ihn zum Betteln zu bringen. Schließlich war es ja noch sehr früh, knapp viertel nach zwei und der Abend noch lang. ...