1. Das fremde Mädchen


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Romantisch

    ... einem Fragenkreislauf gefangen war. Also antwortete ich nicht. Ich hing meinen eigenen Fragen nach. Rolfs Geburtstag war im Mai. Natürlich würde ich gerne mit Manjula hin. Aber wie fragt man dieses Mädchen? Schüchtern war ich nun wirklich nicht. Aber bei ihr hatte ich irgendwie Hemmungen. Sie war für mich nach wie vor Geheimnisvoll. Obwohl ich im Laufe der Zeit viel von ihr gesehen hatte. Mehr, als was ein Junge normalerweise sah. Eher doch nur durch Zufall oder beim Vorspiel zu sehen bekam. Aber sie war für mich irgendwie unerreichbar. Und dennoch konnte ich meine Augen nicht von ihr wenden. Gerade in dieser Woche hatte sie mir von ihrem Körper so viel gezeigt. Aber diese Augen. Die waren wie schwarze Löcher. Und in die war ich schon lange hineingefallen. Josi tat ihr übriges. Ständig fragte sie mich nach ihr. Nicht nur mittwochs auf dem Nachhauseweg, sondern auch unter der Woche. Schlimm wurde es an den Wochenenden. Ständig kamen Bemerkungen wie: Mit Manjula könnten wir zu dritt Verstecken spielen, mit Manjula Karten spielen, mit Manjula schwimmen gehen, mit Manjula, mit Manjula, mit Manjula. Klar daß Mama das auch hörte und von ihr war dann zu hören, daß ich sie endlich mal mitbringen solle. Sie könne ja auch übers Wochenende hier bleiben. Diese ständigen Bemerkungen um mich herum riefen Papa auf den Plan. Er sagte mir ich solle endlich mal für klare Verhältnisse sorgen. Entweder hier auf den Tisch hauen oder sie mitbringen. "Ich erlaube es dir. Aber nur dieses eine Mal. ...
    ... Sag den Beiden das du nichts von ihr willst, oder sprich sie an und erklär dich ihr". "Aber ich will doch nichts von ihr." "Halte mich nicht für bekloppt. Ich sehe dir doch an das da mehr ist. Dafür benimmst du dich zu wirr." "Wie "wirr"?" "Du versuchst deinen Kopf mit fadenscheinigen Argumenten und Aussagen aus der Schlinge zu ziehen. He Junge. Verliebt zu sein ist kein Verbrechen." "Aber ich weiß doch nicht, ob ich in sie verliebt bin." "Nicht?" "Nein." "Würdest du denn gerne jetzt in diesem Augenblick bei ihr sein?" "Ja." "Dann ist sie dir wichtig. Fragt sich nur wie wichtig sie für dich ist und warum. Sieht sie gut aus?" "Klasse!" "Nun, wenn du nur auf ihren Körper schaust dann bist du einfach nur geil auf sie." "NEIN! Das ist es nicht. Du solltest ihre Augen sehen. Die sind Wahnsinn!" "Meinst du diese Augen", er hielt seine Hände vor seiner Brust, "oder diese?", und zeigte damit auf seine. "Diese. Schwarz wie die Nacht. So schwarz wie ihre Haare." "Hm, wenn du mehr von diesen Augen angetan bist als von den anderen Augen, dann hat es dich wohl erwischt." "Meinst du?" Papa nickte. Dann stand er auf und ging ins Haus. Da saß ich nun. Klüger als vorher, aber nicht weiser. Daß ich in sie verknallt war das wußte ich doch. Und dies schon sehr lang. Nur wie ich es ihr sagen sollte, das war das Problem.
    
    Am Montag setzte ich meine kleinen Angriffe fort. Allerdings merkte ich, das am Wochenende was passiert sein mußte. Er wirkte so bedrückt. Anfangs hatte ich schon Angst, daß es ...
«12...394041...110»