1. Heldin des Tages Kap 12


    Datum: 11.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... haben.
    
    Schleichend langsam verging der Tag, erfüllt von Simsense unterstützten Übungen zu Geiselsituationen, und am Nachmittag eine höchst langweilige Rechtsbelehrung. Endlich war Feierabend, und zum Glück hatten diese Woche die Teams Θ und Σ Bereitschaft. Ihr Team würde also nur einspringen müssen, wenn es absolut an allen Fronten brannte. Sie hastete durch die Umkleide, übersprang ihre übliche Dusche, lies eine verdutzte Step Maier einfach stehen und bezog wieder Posten vor Helen Stendalls Haus.
    
    21:02:00, vor Helen Stendalls Haus.
    
    Stendalls kleiner Wagen verließ die Ausfahrt der Tiefgarage. Wie viele Personen darin saßen war durch die getönten Scheiben leider nicht zu erkennen. Vorsichtig folgte Von Speicher ihr, bis zu dem Restaurant "Drei Eichen". Dort wartete sie erneut gut zweieinhalb Stunden, bis sich der Wagen wieder in Bewegung setzte. Und wieder folgte sie. Diesmal zur Aula des Hauptgebäudes der Universität. Offensichtlich fand dort irgendeine Studentenfete statt.
    
    Sowohl der kleine Jackrabbit Stendalls als auch Von Speichers Wagen fanden dort einen Parkplatz in Nähe des Eingangs. Sie konnte so beobachten wie Helen Stendall in Begleitung ihres Freundes den Wagen verließ, und die beiden Arm in Arm zum Eingang schlenderten. Kaum waren die beiden im Gebäude verschwunden, da stieg auch Von Speicher aus.
    
    Sie schlenderte in Richtung des Eingangs, als sie an dem Wagen der anderen beiden vorbeikam blieb sie stehen, warf einen Blick auf ihre Schuhe. Bückte ...
    ... sich und tat als würde sie die Verschlüsse richten. Nach einem schnellen Blick in die Runde brachte sie schnell zwei kleine Punkte am Wagen an. Den einen, eine Wanze, im Radkasten. Den anderen auf der Lauffläche des Reifens selbst. Fuhren die beiden los würde er zerbrochen werden, und ihr dabei ein letztes Signal senden. Nur für den Fall das die beiden von der Fete verschwanden ohne das sie es bemerkte. Sie hatte keine Lust mehr im Wagen zu sitzen und zu warten.
    
    Sie ging zum Eingang, zahlte die fünf Euro Eintritt und verschwand im Inneren.
    
    Schummrige Beleuchtung, krachende, ohrenbetäubende Beats. Heiße, stickige Luft, der Geruch von Gras, Zigaretten, Alkohol, Parfum und schwitzenden Menschen. Sie atmete tief durch.
    
    Erkämpfte sich ihren Weg zum Getränkestand und holte sich ein Glas Sekt. Verschwand auf der Tanzfläche.
    
    Mittwoch, 02:56:03. Aula des Universitäts-Hauptgebäudes.
    
    Ein penetrantes Piepen in ihrem Kopf riß Von Speicher aus der Trance des Beat und Tanzes. Entschuldigend lächelte sie den jungen Mann ihr gegenüber an, mit dem sie eng an eng getanzt hatte, und eilte in Richtung Ausgang. Sie verließ das Gebäude gerade noch rechtzeitig, um den Wagen ihrer Zielpersonen Richtung Hauptstraße fahren zu sehen. Sie rannte zu ihrem Wagen, stieg ein, aktivierte als erstes ihren Bordcomputer, der ihr die Signale der Wanze anzeigte. Dann startete sie den Motor und raste mit quietschenden Reifen hinter den beiden her. Dank der Wanze und ihres halsbrecherischen Fahrstils ...
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