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Transib (4-5)
Datum: 07.06.2019, Kategorien: Macht / Ohnmacht
... und sie habe mir daher eine Entscheidhilfe geben wollen. Also? Rasch sage ich: auf die Linke. Und schon schreie ich wieder auf. Endlich darf ich mich wieder aufrichten. Die Zugchefin und die Milizionäre besehen sich meinen Po, loben die dezente Röte, welche aufzeige, dass ich über eine gewisse Sensibilität verfüge, jedoch viel, noch einiges mehr auszuhalten vermöge. Der Testlauf sei gelungen und man dürfe hoffen, dass ich vor dem Publikum nicht allzu jämmerlich versagen würde. Dann verlässt die Zugchefin den Gepäckwagen, nicht ohne vorher anzumerken, sie freue sich auf einen heiteren Abend. Publikum? Heiterer Abend? Was zum Teufel heißt dies nun wieder? Abbrechen und ins Abteil zurück? Nein. Der Arsch tut mir zwar weh, und so hilflos und entblößt habe ich mich in meinem bisherigen Leben noch nie fremden Menschen gezeigt. Aber die Situation ist derart absonderlich, dass sie mich geradezu lustig und zu einem gewissen Grad sogar lustvoll dünkt. Es entfährt mir ein Auflachen, das die drei Milizionäre erstaunt aufblicken und den Leutnant in mühsam aufgesetztem Ernst bemerken lässt, das Lachen werde mir schon noch vergehen. Ich will erfahren, wie es weiter geht.