1. Juliana und die Piraten


    Datum: 18.03.2019, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... die Kleiderkammer gerufen, um ins Habit einer Novizin gekleidet zu werden. Wie sie in ihrer Unterkleidung dastand, gebot ihr die Novizenmeisterin, sich über den großen Tisch zu beugen und mit sich mit den Unterarmen auf diesem abzustützen. Mit einem Ruck riß die Novizenmeisterin Julianas Unterkleid hoch. Dann klatschte sie mit der flachen Hand einmal kräftig auf die freigelegte linke Hinterbacke, so daß die verdutzte Juliana kurz aufschrie. Dieser feine Arsch sei sich wohl schon lange keine Rute mehr gewohnt, hörte Juliana die spöttische Stimme der Novizenmeisterin, und eine zweite Stimme, diejenige der Kleiderkammermeisterin, lachte. Und dann befahl die Novizenmeisterin schroff: Beine auseinander, und schon drang eine geübte Hand von hinten in Julianas Geschlecht ein. Dies schmerzte und Juliana schrie wiederum auf. Sie wurde zurechtgewiesen, wer ein liederliches Leben führe, schweige besser als sich zu beklagen, wenn die Wahrheit zutage trete: Juliana hatte ihren einst unschuldigen Leib bereits mindestens einem Mann zur Frönung der Fleischeslust hingegeben. Die Novizenmeisterin hieß Juliana, wieder ihr ziviles Kleid anzuziehen und sich in ihre Zelle zurück zu begeben. Daraufhin orientierte sie entrüstet die Äbtissin. Nachdem Juliana sich auch nach wiederholter Aufforderung geweigert hatte, vor dem Altar ihre Schuld zu bekennen, zu gestehen, mit wie vielen Männern sie fleischlichen Umgang gepflegt habe, und um Vergebung ihrer Sünden zu bitten, erklärte die Äbtissin Juliana ...
    ... für unwürdig, in den Stand einer Novizin zu treten. Einige Tage später wurde sie wieder ihrem Onkel, dem Bruder ihres Vaters übergeben, nicht ohne daß die Äbtissin und die Novizenmeisterin die dringende Empfehlung aussprachen, dem sündigen Leib eine der Schwere der Schuld entsprechende Züchtigung zukommen zu lassen, in der Hoffnung, so wenigsten den verderbten Geist zu reinigen und das verstockte Mädchen auf den Pfad der Tugend zurückzuführen, was der Onkel zum Entsetzen von Julia auch sogleich zusagte. Zu einer solchen Züchtigung kam es allerdings nicht, da der Onkel den Entscheid über das Maß der Strafe Julianas Eltern überlassen wollte. Dennoch waren die gut vier Wochen, welche Juliana noch auf dem Gut ihres Onkel verbringen mußte, eine Qual, da von einer unverholen gezeigten Verachtung geprägt. Anfangs April wurde Juliana in Belfast zusammen mit einem verschlossenen Schreiben an ihren Vater dem Kapitän der \"Mary of Windsor\" übergeben. Während der Überfahrt hielt sich Juliana meist in ihrer Kajüte auf und mied das Gespräch mit der Mannschaft soweit möglich, was den Eindruck von Überheblichkeit verstärkte.
    
    In der vergangenen nach kurz nach drei Uhr peitschten zwei Kanonenschüsse knapp neben der \"Mary of Windsor\" ins Meer. Piraten hatten die Verfolgung aufgenommen, und der Kapitän des englischen Schiffes ließ bald die Weiße Flagge hissen. Gegen vier Uhr kaperten die Piraten von der \"Adrienne\" das Schiff und ließen die gesamte Mannschaft, nachdem deren Entwaffnung ...
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