1. Juli


    Datum: 25.10.2017, Kategorien: Fetisch

    ... Grinsen wird noch breiter und sie wendet sich wieder ihrer Arbeit zu.
    
    Wie zäher Leim verrinnt die Zeit nur langsam, dehnt sich, ehe ich den Drucker neben mir knacken höre. Sie scheint fertig zu sein.
    
    Seite um Seite wird ausgespuckt, sie steht auf. Kommt herüber, ordnet die Blätter, dann steht sie neben mir. Ich kann ihr feuriges Parfum beinahe schmecken, dann werde ich beinahe ohnmächtig, als sie sich herunterbeugt -- ich spüre wie ihr Arm meine Schulter streift und ihr Gesicht genau neben meinem ist -- und mir erklärt worauf ich beim Durchsehen achten muss.
    
    Dann ein kurzes Schweigen, der Druck ihres Armes wird stärker und ich muss mich stark beherrschen meine Gedanken beisammen zu halten und den Kopf jetzt nicht zu drehen. Ich tu es trotzdem.
    
    Sie ebenfalls.
    
    Und ihre Lippen sind kaum zwei Handbreiten von meinen entfernt.
    
    „Sie sehen sehr gut aus", hauche ich beinahe. Atemlos, nicht mehr dazu in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.
    
    „Danke..", ihre Stimme ist ebenso leise. Aber das Lächeln ist wieder da. Diese wahnsinnig vollen Lippen sagen noch etwas, aber ich höre schon nicht mehr zu, ihre Hand hat meine berührt. Dann kommt ihr Kopf unabwendbar näher.
    
    Stopp.
    
    Doch nicht hier. Wie aus einem Traum scheint sie zu erwachen und bewegt sich beinahe ruckartig wieder nach hinten. Fast stöhne ich verzweifelt auf. So nah und doch so fern.
    
    „Ich muss eben..." Ihre Wangen sind gerötet, als sie sich umdreht und durch die Tür auf den Flur tritt und ...
    ... verschwindet.
    
    Tief atme ich durch. In mir kribbelt alles. Verdammt jetzt reiß dich zusammen!
    
    In meinem Büro war es nun nicht mehr nur unerträglich heiß, ich fühlte mich als würde ich in Flammen stehen nur wegen dieser Frau!
    
    Verwirrt begann ich den Bericht durchzusehen, ob auch alles seine Richtigkeit hatte.
    
    Es dauerte eine Weile, ehe sie zurück kam.
    
    Ich sah auf... und schauderte unter dem flammenden Blick, den sie mir zu warf.
    
    Ihre Wangen waren noch immer gerötet, das lange, dunkle Haar lief in Wellen über ihre Schultern und sie hatte ihre Brille tiefer auf der Nase sitzen als gewöhnlich. Selbst ihre Brüste kamen mir größer vor, als ich sie irgendwie in Erinnerung hatte.
    
    Was ging hier vor sich? Drehte ich vielleicht durch? Oder war es doch das Blut, welches vermehrt in die unteren Regionen meines Körpers gepumpt wurde?
    
    So oder so waren meine Fingerknöchel beinahe weiß, weil ich meine Finger um die Tischplatte gekrallt hatte.
    
    Eben war ihr etwas heruntergefallen, sie war demonstrativ aufgestanden, hatte mir den Rücken zu gedreht und sich gebückt. Ihr Hintern war ... sagenhaft. Ein anderes Wort fällt mir dafür nicht ein. Und täuschte es mich, oder konnte ich die Konturen ihres Strings durch den Stoff hindurch erkennen?
    
    Wollte mich diese Frau -- deren Namen übrigens Juli lautete -- denn vollends in den Wahnsinn treiben?
    
    Grazil richtete sie sich wieder auf und dieses Mal konnte ich nicht verhindern wirklich hart zu werden, so übertrieben wie sie ihre Brüste ...