Jeder spielt seine Rolle
Datum: 27.01.2019,
Kategorien:
Macht / Ohnmacht
Ich stand seit einer gefühlten Ewigkeit im abgelegensten, dunkelsten Parkhaus der Stadt und fror mir den Arsch ab. Meine Frau hatte dieses Parkhaus mit Bedacht ausgewählt. Auf dem dritten Parkdeck waren fast alle Neonröhren kaputt. Nur die eine, unter der ich stand, kämpfte als Letzte unregelmäßig flackernd damit etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Durch die Licht- und Luftschlitze im Beton fauchte es eiskalt. Das Bisschen Winterlicht am Nachmittag, das durch die tiefe Wolkendecke kam, lies die grauen Wände noch elender wirken. So hatten Überwachungskameras keinen Sinn, wenn es sie denn gegeben hätte. Weiter wartend beobachtete ich die Tür zum Treppenhaus, die zwischen mir und dem einzigen Auto auf dem Parkdeck stand. Der rote Kleinwagen war der einzige Farbklecks im tristen Betongrau. Ja, meine Frau hatte diesen bedrückenden Ort wirklich mit Bedacht für unser Rollenspiel ausgewählt.
Nachdem unsere Kinder aus dem Haus waren, hatten meine Frau und ich viel Zeit und jede Menge Langeweile. Wir hatten uns immer vorgenommen, dass, wenn wir die Wohnung für uns alleine haben, wir wieder Sex wie früher haben werden. Aber irgendwie wurde daraus nichts. Wir wussten, was wir aneinander hatten. Neben einer vertrauten Freundschaft, war das Liebe. Für uns beide war immer klar, dass dazu auch Sex gehört. Wir hatten Sex. Er war okay, aber mehr auch nicht. Im Bett kam einfach nicht mehr die Erotik auf, wie wir sie in unseren jungen Jahren erlebt hatten.
Eines Tages kam sie mit der ...
... völlig verrückten Idee zu mir. Sie wollte es mal mit Rollenspielen versuchen. Zu Anfang war ich nicht wirklich davon zu begeistern. Sie schaffte es dann aber doch mich zu überreden. Einen Versuch war es wert und meine Frau hatte sich auch schon etwas „ausgedacht“.
Also fuhr ich am Samstagvormittag zum Baumarkt. Andere kaufen an ihren freien Tagen vormittags frische Brötchen – ich fabrikneuen Blaumann. Zurückgekommen ging ich in die Waschküche im Keller, zog mich bis auf Schuhe und Socken ganz aus und den Blaumann über. Zum Glück kam keiner. Wenn das die alte Krähe von ganz unten gesehen hätte, hätte die gleich die Sittenpolizei gerufen. Aufgeregt ging ich leicht gekleidet, doch gut verhüllt und mit wachsender Beule im Schritt die Treppe hoch und klingelte bei uns.
Meine Frau öffnete und stand in einem sexy Hauch von fast Nichts vor mir. In der durchsichtigen Spitzenunterwäsche hätte ich sie am liebsten gleich noch auf dem Flur genommen, aber ich blieb in meiner Rolle und spielte den „Klempner, der ganz dringend mal ein Rohr verlegen muss.“ Und sie spielte die „einsame Hausfrau, deren Mann gerade nicht da ist“.
So guten Sex hatten wir lange nicht. Und so probierten wir noch viele andere Rollenspiele aus, wie „Die Sekretärin zum Diktat, bitte“, „Die unartige Schülerin, die bestraft werden muss“ oder „Die Fremde an der Bar“. Bei einigen Rollenspielen hatten wir vor lauter Lachen nicht mal Sex. Wir amüsierten uns großartig und unser Sexleben war besser, verrückter und ...