1. Entflohen!


    Datum: 21.10.2017, Kategorien: BDSM

    ... erwerben. Dabei ist mir vollkommen egal, wohin die Reise führt. Mein Arbeitgeber hat mir für vier Wochen frei gegeben. Ich muss weg, ich muss Eva und ihr Gefängnis zumindest für eine Zeit verlassen, um nicht zugrunde zu gehen. Ein älterer Herr mit Hut hat mir gegenüber Platz genommen. Ich schaue aus dem Zug, wie er anrollt, an Fahrt gewinnt und den Blick von der Steinwüste der Stadt immer mehr auf Wiesen und Felder eröffnet. Dabei geht mir das vergangene Jahr durch den Sinn. Es war eine Zeit der Leidenschaft, die mir mehr Leiden schaffte, als mein Vorstellungsvermögen für möglich hielt. Eva war keine normale Frau, noch nicht einmal eine besonders liebevolle. Sie war die Gefängniswärterin in einem bösen Spiel der Macht.
    
    Das war mir seinerzeit überhaupt nicht bewusst. Am folgenden Tag kam ich angeschlagen von der Arbeit nach Hause und war im Begriff, die Wohnungstür aufzuschließen. Doch es ging nicht. Der Schlüssel passte nicht. Wenn ich ihn verloren hätte, könnte der Hausmeister mir öffnen. So musste ich den Schlüsseldienst anrufen. Unschlüssig stand ich vor der Türe und überlegte, wen von den Nachbarn ich aufsuchen wollte, um die Telefonnummer des Schlüsseldienstes in Erfahrung zu bringen. Da stand Eva auch schon hinter mir. Sie sagte: "Entschuldige, ich habe vergessen, dir zu sagen, dass ich das Schloss habe ausbauen lassen. Es schien mir sicherer. Ich hatte den Eindruck, irgendwer hat deinen Schlüssel nachmachen lassen." Diese Erklärung kam mir merkwürdig vor, aber in ...
    ... meiner Blindheit erkannte ich nicht, dass es eine dreiste Lüge war. Und als dann Eva auf meine Nachfrage hinzufügte: "Tut mir Leid, ich habe die neuen Schlüssel zu Hause vergessen", wurde ich noch immer nicht misstrauisch. Jedenfalls endete auch dieser Abend wie die vorigen. Und als ich Eva dann eröffnete, ich hätte einige Tage frei, war für sie klar, dass ich dann bei ihr bleiben müsse. Und ich fügte mich. Sie war so einschmeichelnd, so warm und zärtlich und kuschelig. Sie gab mir, das denke ich heute, diese familiäre Wärme, die mir seit Jahren unbewusst fehlte. Ich liebte ihre zartfühlende, samtene Stimme, die angenehme Weichheit ihrer Haut auf meinem Körper und vor allem ihre Fürsorge. Sie nahm mir alles Alltäglich ab. Stets war die Wohnung geputzt und gesaugt, der Kühlschrank voll und das Essen bereitet. Eva war durchaus amüsant und stets aufgelegt zu Erkundungen in der näheren und ferneren Umgebung. Wir haben manche Tour in Hunsrück, Taunus und die Pfalz unternommen, waren auf manchen Winzerfesten und haben auch Kino und Theater besucht.
    
    Nur in den Nächten schien Eva sich zu verwandeln. Sie war nicht eine Frau der Verführung oder der Leidenschaft. Sie zeigte sich als unbändiger Trieb, geile Lust und hemmungslose sexuelle Macht. Sie unterwarf jeden Mann, indem sie ihm dies als Illusion liebevoller Zuwendung ausgab. Dann mutierte sie zur Bienenkönigin, die die Drohnen aus dem Nest wirft und tötet, oder zur Gottesanbeterin, die die Männchen nach der Begattung frisst. Aber ...