1. Lehrer sein


    Datum: 01.01.2019, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    Als Junglehrer kam ich an eine Schule in eine Kleinstadt mit nur einem Gymnasium. Ich unterrichtete die Fächer Mathematik und Physik in mehreren Schulstufen. Ich glaube, dass ich bei den Kids ganz gut ankomme, obwohl ich streng bin. Aber ich versuche sehr fair zu benoten und belohne Leistung.
    
    Meine KollegInnen waren alle nett und die meisten besuchten auch meine Wohnungeinweihnungsfeier. Natürlich verstand ich mich mit den jüngeren etwas besser, aber auch reife Kollegen waren sehr hilfsbereit. Frau Moser besonders, sie war schon um die 50 Jahre, alleinstehend und so etwas wie die „Schulmutter". Eine herzliche Frau, etwas untersetzt, die mich sehr an meine Mutter erinnerte.
    
    Knapp nach Weihnachten erfuhr ich, dass mein Kollege sich in den Ferien den Arm gebrochen hatte. Heinz konnte zwar den Turnunterricht noch irgendwie leiten und auch seine Geo-Stunden, aber da in der dritten Jännerwoche ein Schilager angesagt war, bat er mich, ob ich nicht für ihn einspringen würde. Er war mir nach den 3-4 Monaten ein guter Freund geworden und gegen eine Woche Skilager in Hinterglemm hatte ich auch nichts. Weshalb ich gleich zusagte.
    
    Ich erfuhr dann dass Frau Moser und Frau Berntal als weibliche Begleitpersonen mit der 6c mitfahren würden. Die Klasse unterrichtete ich in Mathe, kannte also die 28 Jugendlichen. (22 Schülerinnen und 6 Schüler). Die Bestätigung, dass ich als Ersatz mitfahren durfte, kam vom Direktor erst eine Woche vor Beginn und als erste kam Frau Moser zu mir. ...
    ... „Das ist sehr schön, Stefan. Dass SIe uns begleiten, das freut Sabine und mich sehr." „Danke, ich freu mich auch schon, nur hoffe ich, dass wir mit den Kindern gut klar kommen!" gab ich ihr meine Bedenken zu verstehen. „Keine Angst, Sabine und ich machen das schließlich nicht zum ersten Mal."
    
    Es stand noch ein Elternabend und am Freitag eine Mathearbeit auf dem Programm, dann konnte ich mich ganz der kommenden Woche widmen.
    
    Donnerstags abends war dann Elternabend und zu mir kam gegen 19.30 noch die Mutter von Julia. Das Mädchen stand in Mathematik auf einer glatten Fünf, dabei wiederholte sie die Klasse bereits. Sie war die Älteste der gesamte Klasse mit ihren 18 Jahren. „Ihre Tochter beschäftigt sich mit zu vielen anderen Dingen, ist immer abgelenkt." Gab ich der Mutter zu verstehen. Klar war, dass im Fall von Julia der Apfel nicht weit vom Stamm fiel, denn ihre Mutter war gleich wie ihre Tochter eine richtige Tussi. "Wissen Sie, meine Tochter ist kein Mathegenie. Aber sie hat andere Qualitäten." Ich betrachtete die Frau in ihrem Businessoutfit und murmelte vor mich hin „Das kann ich mir vorstellen!" „Oh nein, mein Lieber, das können sie sich nicht vorstellen!" meinte Julias Mutter.
    
    „Hören Sie, Julia muß morgen in der Arbeit eine glatte drei schreiben, dann ist sie aus dem Schneider." Ich deutete auf meine Aktentasche und den Stapel mit den Schularbeiten. „Sind das die Aufgaben für die morgige Schularbeit?" fragte sie mich. „Äh, ja genau." Die Frau stand dann auf und ...
«1234...»