1. Heldin des Tages Kap 07


    Datum: 16.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Vermutlich zur gleichen Zeit geschossen wie die ersten. Das selbe Make-up, das selbe Kleid und der selbe Hintergrund. Diese Serie trug den Titel "teuflischer Engel" und war noch schärfer als die Erste.
    
    Das magere Ergebnis war die vollständige Matrix-Adresse. Daniels Vermutung war richtig gewesen. Ein öffentlicher Matrixzugang. Schnell war die physikalische Adresse gefunden. Gar nicht mal so weit weg.
    
    02:58:45, öffentlicher Matrix-Zugang LTG #KA-073261-0098124666-Ö. Standort Brandenburger Straße, Shopping Mall "KaDiDu", 4. Ebene. Unauffällig schwenkte die Sicherheitskamera schräg gegenüber auf das Terminal. Das Zoom holte es auf greifbare Nähe heran. Dann schwenkte das Sichtfeld der Weitwinkel-Kamera herum, das Zoom verschob sich und gab einen Überblick.
    
    Selbst um diese Zeit war noch mäßig Betrieb im Einkaufszentrum. Nach privaten Angaben ein Sicherheitsstandard der Kategorie Zwei-A, nach Polizeieinstufung nur Eins-A. Um diese Zeit vermutlich eher Eins-B. Natürlich sah Daniel nirgends jemanden, der seiner Helen auch nur ähnlich sah. Damit hatte er auch nicht gerechnet.
    
    Sich in die Sicherheit des Malls zu hacken war zwar kein Kinderspiel gewesen, aber auch kein Hexenwerk. Mit ein wenig Konzentration und gutem Handwerkszeug kein Problem. Der schwierige Teil kam jetzt. Den Know-Bot zu installieren, der die Kamera überwachen sollte war nicht weiter schwer. Auch nicht, in mit einem zweiten, noch im Terminal zu installierenden zu verknüpfen, so daß er jede Person ...
    ... festhielt und verfolgte, die sich im Zeitraum der online-Speisung einer neuen Serie dort aufhielt. Schwierig war es, ihn so zu verstecken das ihn Routinekontrollen, und wenn möglich auch gründlicheres Suchen, nicht enttarnten.
    
    03:05:32. Daniel war mit seiner Arbeit endlich zufrieden und verließ die Sicherheitsknoten des Malls. Nur um in die Öffentlichkeitsknoten zu wechseln und seine Arbeit im Zugangsknoten des Terminals zu wiederholen.
    
    Dann flog sein Matrix-Konstrukt, ein schlanker, kräftiger Mann, gekleidet in dunkle Gewänder und einen Kapuzen-Umhang, der das Gesicht verbarg, über die optischen Datenleitungen zurück in seine Wohnung. Wo er sich mit seinem physikalischen Körper wiedervereinigte.
    
    Kurz stöpselte er sich aus, um sich ein Bier zu holen. 'Nein', dachte er, 'besser gleich zwei.' Im Anschluß lies er zuerst die neue Serie, dann beide laufen und verschaffte sich wieder selbst Erleichterung.
    
    Mittwoch, 19:20:03, ein weiterer Wohnkomplex der oberen Mittelklasse. Die junge Frau schaltete fluchend das Trideo-Spiel auf Pause. Gereizt marschierte sie zur Tür, und zur Gegensprechanlage dort. Sie haßte es, wenn sie beim Spielen unterbrochen wurde.
    
    'Bestimmt hat Mark mal wieder die SIN vergessen, und kommt weder vor noch zurück. Irgendwann vergißt der Schussel noch seinen Kopf.' dachte sie als sie den Hörer abnahm. Mit einem kurzen Flackern sprang der kleine Monitor ins Leben.
    
    Das Gesicht das sie dort sah war nicht Marks. Es war ein Mann, vielleicht Mitte dreißig, ...
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