1. Totem 03


    Datum: 15.12.2018, Kategorien: Fetisch

    ... liegen. Die Wohnungsmieten sind verdammt hoch. Ich gehe aber davon aus, bis spätestens Mitte nächsten Jahres etwas passendes gefunden zu haben. Wie gesagt, Papa, ich danke dir für deine Unterstützung, aber es ist wirklich nicht mehr nötig.«
    
    Er hört mir aufmerksam zu und kneift seine Augen zu kleinen Schlitzen, als ich fertig bin, was er immer tut, wenn er bei mir hintergründiges vermutet.
    
    »Ich verstehe dich. Gut, wenn du es so willst. Öffentliche Verkehrsmittel sind in der Tat für dich eine kostengünstige und entspannende Alternative. Dann erlaube mir wenigstens, etwas Geld für ein neues Auto zur Seite zu legen. Ich meine, es muss ja kein nagelneues sein. Ein guter, gebrauchter Wagen, Laila, der wesentlich weniger als 12 Jahre auf dem Buckel hat. Dein altes Auto wird es bestimmt nicht mehr lange machen. Habe dich trotz rasselnder Heckenschere mit diesem
    
    Vehikel
    
    auf den Parkplatz fahren hören. Dich muss man nicht sehen, um zu wissen, dass du mit dem Auto in die Straße einbiegst und vor unserem Haus hältst. Das Ding röhrt und quietscht vielleicht. In das Auto noch Geld für Reparaturen zu stecken, lohnt sich wirklich nicht. Hab mich eh gefragt, ob du es mit dieser Rostlaube bis hierhin schaffst.«
    
    -- Darum ging es mir nicht, Papa. Du bist so lieb, denke ich bei mir und lächle ihm zu, weil er im Grunde, wie nicht anders zu erwarten, mit seiner Antwort mein eigentliches Problem anspricht und mir zugleich eine seiner leichten Lösungsansätze dafür in Aussicht stellt. ...
    ... Ihm es auszureden hat eh keinen Zweck. --
    
    »Dann höre besser nicht hin, wenn ich gleich den Rückwärtsgang einlege. Ja, es stimmt, ist eine alte Gurke, die ich da fahre. Na gut, wenn du meinst. Ist wirklich lieb von dir. So, ich muss dann los«, seufze ich und stehe auf.
    
    »Komm her, Kleines, lass dich nochmal feste drücken.«
    
    »Ich hab dich lieb, Papa«
    
    »Ja, ich dich auch, Laila. Passe gut auf dich auf und melde dich regelmäßig.«
    
    »Werde ich, und übertreibe es nicht, hast du verstanden, Papa?«
    
    »Keine Angst, ich will meine Enkel noch im Arm halten dürfen, um ihnen meine Sonnenblumen zu zeigen«, meint Papa, lässt mich los und schaut mich an. Er nickt mir lächelnd zu, gibt mir einen Kuss auf die Stirn und geht wieder Richtung Veranda.
    
    Ich lache, wende mich Mutter zu und umarme sie kurz.
    
    »Bevor ich es vergesse, Laila, ich habe noch etwas für dich.«
    
    Ich folge ihr Richtung Küche und sehe mich in Gedanken mit einem Teller voller Kuchenteilchen in der Hand das Haus verlassen.
    
    Sie nimmt einen Zettel von der Pinnwand und überreicht ihn mir.
    
    »Eine Telefonnummer?«
    
    Petra schaut mich abwartend an.
    
    »Birthe Wegener war vorgestern hier und hat sie mir gegeben, mit der Bitte, sie an dich weiterzureichen.«
    
    »Birthe Wegener aus dem Volleyballverein? Was will Birthe denn von mir? Hab schon ewig keinen Kontakt mehr zu ihr?«
    
    »Sie hat vergebens versucht dich zu erreichen. Du stehst nicht im Telefonbuch, und Birthe hatte nur deine alte Handynummer. Deshalb kam sie ...
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