1. Rollende Hügel


    Datum: 04.12.2018, Kategorien: Verführung

    ... tun zu lassen, was immer sie wolle.
    
    Sie trat an meine Hängematte heran, lächelte noch breiter und langte mit ihrer Hand nach meinem Joint, dabei berührten ihre Finger ganz leicht meine Hand. Von der Hand in den Arm in die Schulter hinauf und durch mein Herz hinab in den Bauch, breitete sich ein wonnig - warmes Gefühl aus.
    
    Ich lag, nur mit meiner Jeanshose bekleidet vor ihr. Sie inhalierte tief und kräftig, ihre Augen verengten sich ein ganz kleines bisschen, bevor sie mir eine Rauschwade ins Gesicht blies. Dann inhalierte sie ein weiteres mal, drehte den Joint aber um, und steckte ihn sich mit der Glut in dem Mund, so dass nur noch der Filter aus ihren wundervollen roten Lippen hervorstand.
    
    Sie beugte sich zu mir herunter und gab mir einen Shot. Ihr Gesicht und ihre Lippen waren direkt vor mir und hätte sie nicht diesen verdammten Joint zwischen den Lippen gehabt, hätte ich sie sofort geküsst. Stattdessen sog ich gierig den von ihr ausgeblasenen Rauch in meine Lungen.
    
    Es kratzte so hart, dass ich noch während ich den Shot ausstieß zu husten anfing. Sie warf ihren Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen. Nachdem sich mein Hustenanfall gelegt hatte, musste ich auch aus vollem Halse lachen. Und so war unsere erste Form von verbaler Kommunikation ein lautes, kräftiges Lachen. Wir konnten kaum wieder aufhören und lachten so herzlich und ausdauernd, bis unsere Lachmuskeln schmerzten und uns die Tränen über die Wangen liefen.
    
    Dann beruhigten wir uns ...
    ... allmählich wieder. Nicht eine Sekunde - auch während der Lachattacke - lösten sich unsere Blicke voneinander. Dann beugte sich die schöne Unbekannte abermals zu mir hinab und leckte mir, mit ihrer Zunge die Tränen von den Wangen und forderte mich mit ihren Blicken dazu auf es ihr gleich zu tun. Ich saugte ihre Tränen vorsichtig auf und in meinem Mund machte sich ein Geschmack breit, als hätten sich alle Düfte und Aromen dieser Welt in meinem Mund versammelt.
    
    Es machte klick und wie in einem Zeitraffer spielte sich mein ganzes Leben, mit allen Geruchs- und Geschmackserlebnissen vor meinem inneren Auge ab. Ich weiß nicht ob dieser Film Stunden, Tage oder auch nur Sekunden andauerte, doch als ich meine Augen wieder öffnete, stand sie immer noch vor mir und hielt mit ihren Händen, die meinen zärtlich umschlossen. Sie sagte: «Hello meu bonito! Eu esperei em você por muito tempo.» (Hallo mein Schöner, ich habe dich schon seit langem erwartet) Obgleich sich mein portugiesischer Wortschatz auf danke, bitte, Hallo und Aufwidersehen beschränkte, verstand ich ganz klar was sie sagte. Ich lächelte sie an und erwiderte in perfektem portugiesisch: « Hello minha flor. Embora o sol vá em linha reta para baixo, vem acima para mim agora somente. » (Hallo meine Blume. Obwohl die Sonne gerade untergeht, geht sie für mich jetzt erst auf.)
    
    Ich war natürlich total perplex über meine plötzlich auftauchenden Sprachkenntnisse, aber irgendwie wunderte mich überhaupt nix mehr. Seit diese wunderbare Frau ...
«1234...7»