Junge Liebe Teil 11
Datum: 26.11.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... seiner Cousine allein gegenüberzutreten. Nadia hatte versucht in umzustimmen, aber er war eisern geblieben. Und nun sorgte sich Nadia darüber, was dort drinnen geschehen mochte.
Normalerweise hätte Kenni ihre Sorge sogar geteilt. Tanja hatte immer gewusst, wie sie die Schwäche von Peter ausnutzen konnte. Sie hatte seine Weigerung, ihren seltsamen Hass zu erwidern, gegen ihn verwendet. Und ihn damit in gewisser Weise für viele Jahre daran gehindert, endlich erwachsen zu werden.
Nadia kannte Tanja noch besser als Kenni. Sie wusste vermutlich, wie durchtrieben der Rotschopf sein konnte. Und wie eiskalt sie wirklich war. Aber trotzdem war er eigentlich unbesorgt.
Es war die Art, wie Peter zu Nadia gesagt hatte, dass er dieses Gespräch allein führen musste. Die Art, wie er dem Bitten, Flehen und Drängen widerstanden hatte.
Er war nicht mehr der Kerl, den man vor einer Woche noch mit einem boshaften Kommentar völlig aus der Bahn werfen konnte. Das eine, fehlende Puzzlestück zum Erwachsenwerden, das ihm gefehlt hatte, war ihm von seiner neuen Freundin gegeben worden. Und jetzt war er genau so, wie ihn Kenni eigentlich schon immer gesehen hatte.
Nadia mochte sich Sorgen machen, aber Tanja würde diesen neuen Peter nicht mehr um den Finger wickeln. Und ihn auch nicht verunsichern. Nicht, solange sie selbst da war und auf ihn wartete, um ihn auf jede erdenkliche Weise zu stützen.
Ob es den beiden bewusst war oder nicht - sie waren genau der Stützpfeiler, den der ...
... jeweils andere gebraucht zu haben schien. Ganz zu Beginn war es Kenni erschienen, als wäre Nadia eine etwas andere Version von Tanja. Und nun, wo er langsam ein wirklich umfassendes Bild davon hatte, weswegen Tanja so war, wie sie war...
Lange betrachtete er die auf und ab tigernde Blondine und fragte sich, was ihr wohl zugestoßen sein mochte. Irgendwas Schreckliches von der Art, wie Tanja es mit sich herumschleppte, musste auch in ihrer Vergangenheit lauern.
Sie schien immer dominant und selbstsicher, aber Kenni verstand langsam, dass sie sich dabei so sehr auf Peter stützte, wie sie sich zuvor an das geklammert hatte, was ihren Schmerz verursachte. So wie Tanja sich auch an ihr Erlebnis geklammert und an ihrem Hass festgehalten hatte.
Der Unterschied war, dass es nun kein Hass mehr war, der Nadia stützte. Es war Liebe.
Langsam wanderten Kennis Gedanken weiter zu der jungen Frau, die er im Arm hielt. Auch Patty kämpfte mit schrecklichen Erfahrungen. Ihre Hinweise waren es gewesen, die das Mosaik am Ende zusammengefügt hatten.
Sie war nicht wie Tanja und Nadia. Sie war klein gehalten worden. Und nun blühte sie auf. Und zwar nicht dank ihm selbst, wie er sich eingestand.
Vielleicht spielte er gerade mit ihr ein wenig ‚miteinander gehen', aber im Grunde war er nur ein unbeteiligter Beobachter. Patty stützte sich auf Nadia und Peter und er war nur zufällig anwesend und durfte daran teilhaben.
Beinahe lächelte er, als ihm bewusst wurde, wie wenig es ihm ausmachte. ...