1. Der neue Strandkorb


    Datum: 02.11.2018, Kategorien: Verführung

    Es war einer der ersten wirklich schönen und warmen Tage im Jahr: strahlend blauer Himmel, keine Wolken, eine angenehme Temperatur. Daher hatte ich beschlossen, mich im Liegestuhl in den Garten zu legen und im Schatten ganz einfach das alles zu genießen, zu lesen, zu dösen - halt einmal an nichts zu denken und die Seele baumeln zu lassen. Es war herrlich, zumal die Ruhe wesentlich zur Beruhigung meiner an sich gar nicht gestressten Nerven beitrug.
    
    So war ich schließlich ein wenig weggedöst, als mich leichtes Gepolter und angestrengtes Schnaufen aufschreckte. Es kam aus dem Nachbargarten und machte mich neugierig. Die Nachbarin, Frau Peters, kannte ich als eine sehr sympathische Mittvierzigerin, mit der ich mich gelegentlich über den Zaun hinweg unterhielt und mit der ich gerne scherzte. Vor ein paar Jahren war sie überraschend Witwe geworden, was jedoch ihrer Fröhlichkeit keinen Abbruch getan hatte.
    
    Meine Neugier überwand meine Faulheit, und ich stemmte mich aus dem Liegestuhl und schlich vorsichtig zur Hecke, um zu eruieren, was nebenan vor sich ging. Durch die frühlingshaft kräftig wuchernden Zweige erspähte ich, dass sie etwas ratlos vor zwei größeren Paketen stand und sich daran machte, diese zu öffnen. Ich sah kurze Zeit zu, dann fasste ich mir ein Herz.
    
    "Kann ich Ihnen irgendwie helfen, Frau Nachbarin?", fragte ich durch die Hecke.
    
    Sie erschrak ein wenig, als ich sie so plötzlich ansprach, fasste sich jedoch schnell: "Hallo ... ja doch ... vielleicht ...
    ... wirklich ... Ich bin bei meiner letzten Reise ein paar Male in einem Strandkorb gesessen und fand das wunderbar entspannend. Da habe ich im Internet recherchiert und mich schließlich entschlossen, mir den Luxus zu gönnen. Tja, und da ist der Strandkorb nun, verpackt in zwei große und ein kleines Paket. Die muss ich jetzt énur noch‘ auspacken und aufbauen. Das kann man angeblich alleine machen. Aber ich befürchte, das ist dann so wie bei den berühmten IKEA-Schränken - es endet in einem leicht chaotischen Durcheinander." Dabei zuckte sie mit den Achseln und grinste ebenso verlegen wie betont hilflos in meine Richtung.
    
    Bei diesen Worten und ihrem koketten Jungmädchenblick erwachte sofort der Gentleman in mir: "Wollen Sie das wirklich alleine probieren oder wäre etwas männliche Hilfe nicht doch willkommen?"
    
    "Das wäre sehr sehr lieb - aber Sie wollen sicher lieber bequem in Ihrem Liegestuhl liegen und schlafen...", baute sie mir eine Brücke, um den Rückzug anzutreten.
    
    Selbstverständlich nahm ich die Herausforderung an und verweigerte ich mich einem feigen Rückzug. Ich zwängte mich daher durch eine kleine Lücke in der sonst dichten Hecke - sorgsam darauf bedacht, mir weder mein dünnes Polo zu zerreißen oder meine unterhalb der Shorts nackten Beine zu zerkratzen. Als ich nach kurzem, aber insoweit erfolgreichem Kampf ihren Garten betrat, schaute mich Frau Peters mit ihren großen braunen Augen treuherzig und warf mir dankbar einen Luftkuss zu.
    
    "Aber das mache ich doch gerne!", ...
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