1. Schraeg hinter den Augen. 7


    Datum: 13.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Zeit in der Leitung wartete, nicht zu viel Kompromittierendes mitbekommen hatte.
    
    Nicht, dass sie besonders prüde war. Nein, zu Chris' großem Kummer war genau das Gegenteil der Fall.
    
    Aber selbst der Gedanke an eine begeistert nachfragende Mutter, die Details über den Orgasmus hören wollte, dessen Zeuge sie gerade geworden sein mochte, ließ ihn im Moment erstaunlich kalt.
    
    "Hi Alvina", sagte er selbstzufrieden in den Hörer und schloss die Augen.
    
    "Na, da schau an", kam es erfreut zurück, "du nennst mich freiwillig und unaufgefordert bei meinem richtigen Namen? Ist das etwa schon der gute Einfluss dieser netten jungen Frau?"
    
    Sie schien sich kurz auf die Lippen zu beißen, aber dann platzte es doch aus ihr heraus: "Ich wollte ja eigentlich nicht schon wieder mit der Tür ins Haus fallen, sondern schauen, ob du mir diesmal von alleine über deine neuen Liebe erzählst."
    
    "Meine neue Liebe?" pokerte Chris amüsiert, "du glaubst wohl, dass du wieder bestens informiert bist."
    
    "Natürlich!", kam es süffisant zurück. "Du hast doch vorhin genau gehört, was mir deine neue, übrigens sehr, SEHR nette Freundin verraten hat." Ihre Stimme nahm einen aufgeregten und unangenehm bohrenden Ton an: "Ich könnte wetten, dass du nicht weit von ihr entfernt warst, als ich mit ihr telefoniert habe?"
    
    "Wieso?", fragte Chris ziemlich unfreundlich zurück, aber an dem glucksenden Lachen, das ihm antwortet, merkte er gleich, dass jeder Versuch zum Scheitern verurteilt war, Susis ...
    ... Lügengeschichte von seiner Einkaufsfahrt zum Getränkemarkt erneut zu bemühen.
    
    Mutter hatte ihnen in den letzten Minuten live beim Ficken zugehört und brannte auf Details!
    
    Verdammt. Jetzt ging das wieder los. Sie war schließlich seine Mutter und es war seine Intimsphäre! Wann würde sie je verstehen, dass es Dinge gab, über die er ausgerechnet mit ihr nicht sprechen wollte?
    
    Warum hatte er bloß nicht das Mikro abgeschaltet? Ein Knopfdruck auf die Stummtaste und die Diskretion wäre gewahrt geblieben. Stattdessen war seit einem halben Tag sein Verstand abgeschaltet.
    
    Seine entspannte Gelassenheit zerfaserte im Nu. Wie unsäglich peinlich konnte diese Frau sein. So lieb sie auch sonst war, bei diesem Thema war sie völlig unmöglich und legte eine unglaubliche Penetranz an den Tag.
    
    Geschickt änderte er deshalb seinen ruppigen Ton: "Najaa, ich habe doch gleich gemerkt, dass ihr Beiden euch versteht", kam es kumpelhaft über seine Lippen, "sie ist wirklich etwas Besonderes. Eine ganz Liebe."
    
    "Ohja! Sooo sympathisch. Und lustig und klug. Und bestimmt eine fantastische Liebhaberin, nicht wahr? Nicht wahr, mein Schatz? Chris? ... Christiaaaan! ... Naja..., jedenfalls ... wie schön! Hoffentlich hast du diesmal mehr Glück. Dann wirst du sie uns bald einmal persönlich vorstellen?", fragte Mutter Bolthaus werbend, "manchmal habe ich das Gefühl, dass du dich ein bisschen für uns schämst."
    
    Eine unangenehme Mischung aus Entrüstung und der Scham des Ertappten ließ das Blut in seine Wangen ...
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