1. Anita und wir Episode 09.1


    Datum: 12.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... Tochter — war eine Naturgewalt. Und Frank war glücklich bis über beide Ohren.
    
    Jessica war glücklich mit Dorothea, ihr Vater Thomas war glücklich mit seiner Frau Anita, selbst meine Mutter und mein Vater waren inzwischen glücklich. Und ich?
    
    Naja, guter Job für einen Berufsanfänger, Sex mit einer Menge toller Partner. Alle von den oben angegebenen mit Ausnahme von Kathi und meinen Eltern. Da sollte man doch nicht meckern.
    
    Aber ich hatte noch nicht diejenige — oder denjenigen — gefunden, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Wahrscheinlich war es mein immer noch andauernder Zwiespalt, ob ich denn jetzt eher hetero oder homo war. Auch wenn es den anderen egal war. Mich kümmerte es irgendwie.
    
    "Ja, Herr Schuppach, ihr Zimmer ist reserviert." Die dralle Alpenschönheit hinter dem Tresen zwinkerte mir zu. "Es ist ein Doppelzimmer. Kommt denn Frau Schuppach nach?"
    
    "Es gibt keine Frau Schuppach", sagte ich mit einem Seufzer. Nicht hundertprozentig echt, aber die junge Dame war schließlich die, mit der ich flirten sollte. "Auch sonst niemand, mit dem ich das Zimmer teilen würde. Wenn Sie also das Doppelzimmer für jemand anderen brauchen ..."
    
    "Nein, nein", sagte sie mit einem Augenaufschlag und beugte sich etwas vor. Es war tatsächlich kein Klischee: Die Mädchen trugen auch außerhalb des Oktoberfests ihr Dirndl. Und Johannas Oberweite war beachtlich. "Sie sollen sich doch bei uns wohlfühlen. Wir sind jederzeit für Sie da. Ich bin übrigens ...
    ... Johanna."
    
    Sie schob mir den Anmeldezettel hin. Ich setzte meine Brille ab und unterschrieb.
    
    "Zimmer Zwölf", sagte sie und gab mir den Schlüssel. "Soll ich jemand rufen, der Ihr Gepäck ..."
    
    "Nicht nötig. Ich habe nicht viel." Nur einen Riesenkoffer aber glücklicherweise auf Rollen. Ich drehte mich um und machte einen Schritt.
    
    "Herr Schuppach", rief sie. "Ihre Brille!"
    
    "Oh!", sagte ich. "Danke!" Jessica würde mir ihre Bullenpeitsche über den Hintern ziehen, wenn ich die Brille verlor. Es war ein Prototyp. Ich setzte sie sicherheitshalber wieder auf.
    
    Mein Handy piepste. "Lass die Brille auf!", stand auf dem Display. Gottseidank zu spät.
    
    Scheiß
    
    e. Wieso habe ich mich eigentlich auf all das eingelassen?
    
    Weil es ein Agentenabenteuer ersten Ranges war. War es das denn?
    
    Lukas
    
    "Ihr seid ja alle vollkommen verrückt", sagte ich.
    
    Sie hatten tatsächlich einen Freund nach Annabrunn geschickt, um Johanna auszuspionieren. Der Kerl hatte eine Brille, die alles, was er sah und hörte, live über das Internet auf den riesigen Bildschirm in das Haus der deVilles übertrug. Und die ganze Familie inklusive seiner Eltern saßen davor und mampften Popcorn.
    
    "Ist doch mal etwas Anderes", meinte Anita, die neue Ehefrau von Thomas deVille, der vielleicht mein Vater war. Er war der einzige, der in dieser Runde fehlte. Auf Promotion-Tour in den arabischen Emiraten, wo man sicherheitshalber ohne Ehefrau hinfuhr. Ganz gut, denn alle — Gott, alles Menschen, die ich vor drei Tagen noch ...
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