1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... seifte im Handumdrehen die ganze Familie und die gesamte Stuttgater High Society ein mit seinem Charme.
    
    Er besserte sich, was die Drogen betraf. Agnethas Vater stellte ihm einen Job beim Südwestfunk in Aussicht.
    
    Nach einem Jahr Auf und Ab schien er sich zu festigen. Er erkannte wohl, welche Chance Agnethas Familie für ihn war.
    
    "Das erste Jahr unserer Beziehung war ne Achterbahnfahrt, Mike. Aber die nächsten beiden Jahre waren traumhaft- bis zum unerwarteten Ende."
    
    Hier machte Agnetha eine sehr lange Pause, bevor sie in der Lage war, mit ihrer Erzählung fortzufahren.
    
    "Und weißt du, was der Gipfel war an dieser ganzen Angelegenheit? Meine Eltern gaben mir die Schuld am Scheitern der Verbindung, dabei war es Thommy, der mich verlassen hat."
    
    Sie nahm ihre Kaffeetasse und warf sie an die Wand.
    
    "Ich bin in den Augen meiner Eltern sowieso immer schuld, wenn etwas schiefgeht in meinem Leben. Das ist so, seit ich ein kleines Mädchen bin."
    
    Wieder schwieg Agnetha sehr lange. Ich widerstand dem Impuls, mich zu erheben, zu ihr zu gehen, und sie in die Arme zu nehmen.
    
    "Es ist noch trauriger, Mike. Es geht tiefer. Lass dich vom Gesülze meines Vaters nicht täuschen, wenn du ihn demnächst persönlich kennen lernst, von wegen: "Meine Agnetha", und Ähnliches.
    
    Mit Kevins Geburt war für ihn die Familienplanung eigentlich abgeschlossen. Er hatte, was er wollte, nämlich einen Stammhalter.
    
    Ich war ein Unfall, Mike. Ich war nicht vorgesehen.
    
    Und weißt du, wem mein ...
    ... Vater die Schuld gibt? Na, als Vorzeige-Macho natürlich meiner Mutter. Wie konnte sie nur so unvorsichtig und dämlich sein, nicht zu verhüten?"
    
    Der Kaffee war inzwischen getrunken.
    
    Agnetha machte eine kleine Pause.
    
    Währenddessen setzte ich in der Küche frischen Kaffee auf.
    
    "Weißt du, was sie gesagt hat? Meine famose Mutter? Was sie als Trennungsgrund vermutete?"
    
    Ich schüttelte mit dem Kopf, atemlos auf die Fortsetzung ihrer traurigen aber ungewöhnlichen und spannenden Geschichte wartend.
    
    "Ich hätte in gewissen Bereichen, die für einen jungen Mann im besten Alter nun einmal wichtig wären, wohl rumgezickt! Zu Deutsch: Ich hätte für Thommy wohl nicht oft genug die Beine breit gemacht und nicht gut genug gebumst."
    
    Sie vergaß, die Kippe auszudrücken und verbrannte sich kurz die Fingerkuppen.
    
    "Und dann ihr Nachsatz: "Wenn ich mich deinem Vater gegenüber in diesen Dingen so verhalten würde, dann wäre unsere Ehe schon längst Makulatur. Das geht einfach nicht, Mädchen. Im Bett muss es stimmen. Und ein Mann ist nur friedlich, wenn man ihn problemlos ranlässt. Merk dir das für die Zukunft, Agnetha." Ich würde sagen, man sollte meine Mutter zur "Feministin des Jahres" küren, oder nicht, Mike?"
    
    Die nächste Zigarette war an der Reihe.
    
    "Es ist nicht schön, so etwas von der eigenen Mutter zu hören. Wenn sie gewusst hätte, was Thommy und ich in dieser Hinsicht wirklich trieben..."
    
    In ihrer Stimme lag eine ungeheure Trostlosigkeit, als wäre alles erst gestern ...
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