1. Die 01. Eigene Wohnung


    Datum: 28.09.2018, Kategorien: Betagt,

    ... Woche frei nehmen können, um die letzten Kleinigkeiten zu erledigen. Der Wetterbericht hatte es schon vorhergesagt, es sollte eine richtig warme Woche werden, doch das war nur die halbe Wahrheit. Denn bereits am Samstag lernte er zum ersten mal RICHTIG den Nachteil einer Dachgeschosswohnung kennen. Während sich das Thermometer draußen ab der Mittagszeit bei knapp 32ºC eingependelte hatte, waren es in seiner Wohnung gefühlt mindestens 40ºC. Es war fast unerträglich und definitiv zu heiß um körperliche Arbeit zu verrichten. Er hatte daher alle Vorhaben sausen lassen und das einzig Richtige gemacht, sich so wenig wie möglich bewegt. Genau genommen faulenzte er eigentlich die meiste Zeit nur auf seiner Couch und zappte gelangweilt durch das TV-Programm. Anfangs noch in Shorts und mit Shirt, doch aufgrund der Hitze hatte er sich nach und nach immer mehr ausgezogen. Bis schließlich auch seine Boxershorts dran glauben mußte. Definitiv ein weitere Vorteil wenn man alleine wohnt, man konnte rumlaufen und anhaben was man wollte, ohne auf andere Rücksicht nehmen zu müssen.
    
    Es war früher Nachmittag, gegen halb vier, als er nach einer erneut ergebnislosen Zapping-Rund beschloss, den Versuch zu wagen auf den Balkon zu gehen um Eine zu rauchen. Kurz überlegte Jan, ob er aus Bequemlichkeit einfach nackt bleiben sollte, entschied sich dann aber doch dagegen. Stattdessen holte er sich seine Badeshorts aus dem Schlafzimmer. Diese war vom Stoff her deutlich leichter und angenehmer bei solch ...
    ... Temperaturen und er konnte einfach schnell hinein schlüpfen und nachher wieder ausziehen. Viel besser als die Shorts mit Knopf und Gürtel und dem schweren Stoff.
    
    Jan trat hinaus auf den Balkon und lief wie gegen eine Wand. Drinnen war es zwar warm, aber lange nicht so drückend wie im Freien! Zudem brannte die Sonne unerbittlich auf seinen Balkon. Der Boden war so heiß, dass es barfuß fast schmerzte. Er versuchte sich vorsichtig auf einen Stuhl zu setzen und vermied es tunlichst irgendein metallischen Gegenstand zu berühren. Jan zündete sich seine Kippe an, inhalierte tief und ließ aus Gewohnheit seinen Blick über die nachbarlichen Balkone schweifen. Kein Mensch hielt sich draußen auf. Vermutlich waren alle die nicht irgendwo baden waren, in Ihren Wohnungen und so wenigstens im Schatten.
    
    Er zog gerade das zweite mal an der Fluppe, als sich auf dem Balkon gegenüber, eine Etage tiefer, etwas tat. Frau Meyers trat nach draußen. Jan war ihr schon des öfteren im Treppenhaus oder in der Waschküche begegnet. Er hatte keine Ahnung wie alt sie genau war, schätze sie aber auf Mitte Fünfzig. Sie war nett, grüßte ihn immer freundlich und lächelte ihn dabei an. Meistens war sie dabei mit Einkäufen oder Wäsche beladen. Ein stets fleißiges Hausmütterchen, mit einem natürlichen und sympathischen Eindruck wie er fand. Nicht übermäßig aufgetakelt, ganz unauffällig, meist mit Bluse und Jeans. Jan selbst war als Mann mit 1,76m kein Riese und da Frau Meyers unwesentlich kleiner gewesen war ...
«1234...21»