1. Die Nacht am Lagerfeuer


    Datum: 25.08.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... aus dem Haus geschleift. Ich habe geschrien, aber weder Mama noch Papa noch sonst jemand hat gehört oder geholfen. Und Papa ist auch nicht reich geworden und Mama auch nicht jung."
    
    Sie lachte kurz und zog dann erneut die Nase hoch. Dann starrte sie in ihren Schoß und schwieg einige Sekunden, sammelte sich.
    
    „Später dann", fuhr sie fort, „konnte ich mich losmachen und rennen. Sie haben nicht aufgepasst, also bin ich schnell den Weg entlang zurück, dachte, ich wüsste wohin. Aber so weit weg war ich noch nie von zuhause, und am Scheideweg haben sie mich dann gekriegt."
    
    Sie kratzte sich noch einmal über ihrem Ohr, wo der Verband eng anlag.
    
    „Du hast Glück gehabt, dass du so nah an mein Feuer gekommen bist", antwortete Gaia leise und legte das Schwert auf den Stein zurück.
    
    „Hätte ich dein Geschrei von hier aus nicht gehört, wäre es vielleicht anders gekommen."
    
    *
    
    „Wir müssen dafür büßen?", fragte der Narbige und lachte gackernd. „Glaub ich kaum. Ich glaub eher, du kannst nicht zählen. Wir drei sind mehr als du, und wenn du dich mit uns anlegst, dann büßt wohl eher du!"
    
    Stolz auf seine mathematischen Fähigkeiten und seine schnelle Auskonterung der Drohung Gaias blickte er ihm ins Gesicht und ließ demonstrativ seine Hose zu Boden fallen. Der Bärtige und der Große lachten spöttisch und gingen wieder dazu über, die Brustwarzen des Mädchens zu malträtieren.
    
    Gaia blickte auf die hellen Oberschenkel Leanas und noch mehr kalte Wut durchströmte ihn, als der ...
    ... Narbige seine Hand langsam diese hinauf und über ihr Schambein gleiten ließ.
    
    „Lass sie los", sagte er und betonte jede Silbe einzeln. Seine Gesichtszüge waren zu einer steinernen, wütenden Maske erstarrt. Überraschenderweise folgte der Narbige seinem Befehl nach einem Seufzen. Er stieß Leana harsch zu Boden, zog die Hose hoch und schloss den Gürtel. Dann zog er einen Dolch hervor. Die anderen beiden folgten seinem Beispiel, wobei der Große der am Boden liegenden Leana noch einen heftigen Tritt in den Rücken verpasste, wodurch diese aufschrie und sich gequält stöhnend am Boden wand.
    
    „Na gut, Junge, du willst es ja nicht anders! Wir schlitzen zuerst dir die Kehle auf, dann dem Mädchen die Fotze!"
    
    Die drei umkreisten ihn, langsam, mit zusammengekniffenen Augen, sie bewegten sich lautlos und aufeinander eingespielt. Gaia verharrte breitbeining, die Hände am Schwertgriff und lauschte.
    
    Ein lautes Geräusch von Kies, von dem ein Fuß hochschnellt, links. Gaia duckte sich unter dem Hieb des Großen hinter ihm weg, dann blockte er den Schwertstreich des Narbigen von oben. Stich von unten, der Bärtige, Ausweichen nach rechts.
    
    Die Männer drängten ihn zurück, Schritt für Schritt, immer weiter weg von dem Mädchen, das er zuerst für Tocita gehalten hatte. Gaia versuchte, sie auf Abstand zu halten, ging immer schneller rückwärts, wich immer öfter aus anstatt zu parieren.
    
    Mittlerweile viele Meter entfernt rappelte sich Leana auf, fiel wieder hin und kroch auf Knien davon, auf die ...
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