Our never-ending story - Teil 1
Datum: 18.08.2018,
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1 auf 1,
... laufe ich drei Mal zum Briefkasten und muss diverses aus dem Keller holen oder zurück bringen. Das alles sind natürlich nur Vorwände um meine Neugier zu befriedigen und eventuell ein Blick auf meine neuen Nachbarn zu erhaschen. Die Szenerie im Fahrstuhl, im Treppenhaus und in der Wohnung ändert sich ständig, nur Menschen kriege ich keine zu sehen.
Nachdem ich mir gegen halb acht was zu essen gemacht habe gebe ich die Hoffnung für heute auf. Ich setze mich vor den Rechner und bearbeite einige Fotos. Ich bin leidenschaftlicher Hobbyfotograf, besitze eine umfangreiche Ausrüstung und veröffentliche keine Bilder ohne ausführliche Postproduktion. Ich höre nebenbei Internetradio und die Zeit verrinnt zügig. Hin und wieder ist nebenan ein lautes Geräusch zu hören, so als wenn etwas um- oder herunter fällt. Manchmal stößt auch etwas gegen eine Wand oder eine Tür klappt laut zu. Um halb elf fahre ich den Rechner runter und in der Wohnung neben mir ist Ruhe eingekehrt. Der Tag ist zu Ende, ich gehe ins Bett.
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker wie gewohnt sehr früh. Eine schnelle Dusche, rasieren, anziehen, in der Küche einen Kaffee trinken, Schlüssel schnappen und los geht's. Der Tag ist arbeitsreich und hektisch. Mehrere Kollegen sind krank oder im Urlaub. Das Telefon steht nicht still. An pünktlich feierabendmachen ist nicht zu denken. Die Termine drängen, die Kunden sind ungeduldig. Es ist schon spät als ich als einer der Letzten das Büro verlasse. Auf der Heimfahrt gehe ...
... ich die Termine für den nächsten Tag durch. Ich bin ziemlich kaputt als ich nach Hause komme. Ich mache es mir mit einem Bier auf dem Sofa gemütlich und schalte den Fernseher ein. Meine neuen Nachbarn habe ich vergessen, bis es wenig später plötzlich an der Tür klingelt. Ich erstarre und überlege fieberhaft wie ich reagieren soll. Ich bin abgespannt, habe dunkle Ringe unter den Augen und mein Atem riecht nach Bier. Schlechte Voraussetzungen für einen guten ersten Eindruck. Ich könnte so tun als wäre ich nicht zuhause. Riskant, denn mein Fernseher könnte auf dem Flur zu hören und außerdem dürfte durch den Spion das Licht zu sehen sein.
Ich beschließe in den sauren Apfel zu beißen und es hinter mich zu bringen. Wahre Menschen leben nicht im Bilderbuch, sondern sind abends müde von der Arbeit und kaputt und riechen manchmal schlecht. Ich schlappe also zur Tür, atme tief durch und öffne. Davor steht ein kleines Mädchen zusammen mit einer jungen Frau die vermutlich ihre Mutter ist. Beide strahlen mich an. Die Kleine reicht mir die Hand und sagt: "Hallo, ich bin Sarah!" Ich ergreife ihr kleines Händchen und schüttele es vorsichtig: "Hallo. Marc." Dann ist Mami dran: "Hallo Marc, schön Dich kennen zu lernen. Ich bin Beatrice, für meine Freunde Betsy. Das ist meine Tochter." Sie zeigt auf die Kleine. "Übrigens Sarah ohne h." "Sara, ohne h." "Richtig!" Beatrice, für ihre Freunde Betsy, nickt: "Wir wohnen jetzt nebenan." Um diesen Umstand zu unterstreichen hebt sie die linke Hand, in ...