Das Kaffeekränzchen
Datum: 13.08.2018,
Kategorien:
Betagt,
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Vorwort allgemein _ Es ist an der Zeit, meinen Nachlaß zu ordnen. Aus den verschiedensten Gründen standen meine Geschichten auf unterschiedlichen Seiten mit wechselnden Pseudonymen. Nun möchte ich die Arbeit von Jahren bündeln. Eine Nachbearbeitung findet nur rudimentär statt. Viele Geschichten entstanden vor der "18-Jahre-Regel". Dies werde ich natürlich ändern. Sollte trotzdem ein falsches Alter auftauchen, bitte eine Meldung an mich. Ich ziehe diese Story dann sofort zurück.
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Vorwort speziell _ Muß wohl so um 2005 entstanden sein.
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Elisabeth kam mit dem Tablett, auf dem eine Flasche Sekt und drei Sektkelche standen, ins Wohnzimmer.
"Zur Einstimmung ein Gläschen?", fragte sie und blickte ihre Freundinnen an.
"Aber immer her damit!", antworteten Käthe und Hannelore wie aus einem Mund.
Elisabeth setzte sich und beschäftigte sich mit dem Aluminium des Verschlusses. Als dann der Korken mit einem lauten Knall gegen die Decke flog, ertönte ein dreistimmiges "Oh oh", und die Frauen lachten über ihre erschrockenen Gesichter.
Elisabeth, Käthe und Hannelore waren Freundinnen seit ihrer Schulzeit. Nach dem Abitur studierten sie an der gleichen Universität. Kurz nach Studienbeginn zogen sie zusammen in eine große Wohnung, und lösten diese Wohngemeinschaft erst auf, als sie alle im Beruf Fuß gefaßt hatten. Elisabeth und Käthe heirateten kurz darauf, Hannelore verschlug es ins Ausland. Sie war erst wenige Jahre wieder in Deutschland. Käthe bekam ...
... zwei Kinder, von denen der Älteste inzwischen eine Familie gegründet hatte und vor kurzem war Käthe das erste Mal Oma geworden. Käthes Tochter stand kurz vor ihrem Staatsexamen. Sowohl Käthe als auch Elisabeth waren geschieden. Hannelore hatte nie den Mann fürs Leben gefunden. So wie es aussah, hatte sie wohl auch nie ernsthaft danach gesucht.
Seit einigen Jahren trafen sich die drei Freundinnen regelmäßig ein Mal im Monat zum Kaffeeklatsch. Manchmal verabredeten sie sich zum Theater, im Sommer gingen sie schon mal in einen Biergarten oder zum Tanzen. In der Regel aber trafen sie sich reihum zu Hause. Nicht selten ging das dann bis weit in die Nacht, weshalb sie dazu übergegangen waren, die Treffen auf Freitag oder Samstag zu legen. Eine Schlafmöglichkeit war immer vorhanden, wenn der Alkoholpegel eine Heimfahrt unmöglich machte.
Wie so oft herrschte auch diesmal eine ausgelassene Stimmung. Nachdem sie den neuesten Klatsch und Tratsch ausgetauscht hatten, hielten Käthe und Hannelore demonstrativ ihre leere Gläser in die Luft. Elisabeth ging lachend in die Küche und holte die dritte Flasche aus dem Kühlschrank. Als sie am Verschluß fummelte, gingen ihre Freundinnen vorsichtshalber in Deckung.
"Ihr seid mir vielleicht ein Paar", sagte Elisabeth lachend, während sie an dem Draht riß, der den Korken festhielt.
"Mach die Pulle doch mit dem Mund auf!", rief Käthe, "damit warst du doch immer geschickter."
"Und wie bitte soll ich das jetzt verstehen?"
Im gleichen ...