1. Heißer Herbst 10 - Elf Zentimeter oder gar vierzeh


    Datum: 05.08.2018, Kategorien: Humor

    ... nach vorne ab, sodass sie nun wieder in Grundstellung vor ihm zu stehen kam. Damit aber nicht genug, tanzten sie noch einmal in seitliche Position zueinander. Diesmal bückte sich Barney noch tiefer und ließ seine Partnerin über Hüfte und Rücken rollen, wobei Sabines lange Beine schräg nach oben ragten.
    
    „Damit hat sie wohl ihr Pensum übererfüllt“, kommentierte Manu trocken und machte einen fetten Haken auf ihrem Protokollblock.
    
    „Kann man wohl sagen!“, stimmte Susi zu. „Dabei war es wahrscheinlich nicht einmal Absicht!“
    
    Die einzigen im Saal, die nichts mitbekommen hatten, lagen sich, nachdem die Musik verstummt war, glücklich in den Armen und strahlten die Jury an, verstanden die grimmigen Gesichter und unterirdischen Wertungen gar nicht. Nur eine Jurorin grinste über ‘s ganze Gesicht und votete mit der zweithöchsten Note. Etwas verwirrt verzogen sich Barney und Sabine hinter die Bühne, wo sie auch gleich von Susi und Manuela aufgesucht wurden.
    
    „Ziemlich fies von dir, einfach zu verschwinden!“, überfiel sie Susi gleich. „Aber Schwamm drüber, dein Auftritt war super!“
    
    „Und gleich hundert Punkte abgeräumt, wo nur drei gefragt waren! Alle Achtung! Super-Coup!“, spöttelte Manu.
    
    „Wovon redest du überhaupt?“ Sabine schaute verwundert drein und Barney stand daneben und verstand sowieso gar nichts.
    
    „Na, deine Einla… - soll das heißen, du hast es gar nicht mitgekriegt?? Bei dem Überschlag und dem Dings danach haben mehr als hundert Leute gesehen, dass du kein ...
    ... Höschen anhattest! Du …“
    
    „Du hast was nicht?“, schrie Barney aufgeregt dazwischen und schaute wie ein begossener Pudel, während Sabine alle Farbe aus dem Gesicht fiel. Die beiden sahen so komisch aus, dass Manu und Susi in helles Gelächter ausbrachen. Dann umarmten sie ihre Freundin, klopften ihr auf die Schulter, herzten und küssten sie und versicherten ihr ein ums andere Mal, dass sie es total cool fänden und beglückwünschten sie zu ihrem Auftritt.
    
    „Du hast es ja nun schon hinter dir, im Gegensatz zu mir. Mir bleibt nur die Ochsentour durch die Schuhgeschäfte“, tröstete Susi. Langsam kehrte die Farbe in Sabines Gesicht zurück, sie fühlte sich auf einmal stark und toll, glühte fast vor Stolz und vollführte schon wieder ein paar schnelle Kicks.
    
    „Und ich habe es nicht gesehen, nicht mal bemerkt“, flüsterte Barney enttäuscht.
    
    Sabine schwamm auf einer Woge von Adrenalin und Euphorie. So hob sie einfach ihr Kleid bis über den Nabel. „Da! Ist doch nix dabei!“ Barneys Kopf glühte nun auch.
    
    „Nana! Wenn ihr fertig seid mit ‚Ich zeig dir meins, zeig du mir deins!‘ kannst du ja nachkommen. Die Schuhgeschäfte sind alle im zweiten.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwanden die beiden.
    
    „Na, Barney, was ist? Zeigst du mir deins?“ Sabine grinste, als er erstaunt die Augen aufriss und furchtsam nach Luft schnappte. „Kleiner Scherz! Kann man hier vielleicht duschen? Ich bin etwas verschwitzt.“
    
    „Äääh – ich glaube, da hinten ist eine. Hab ich vorhin gesehen, als ich Pinkeln ...
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