1. Am Strand


    Datum: 30.07.2018, Kategorien: 1 auf 1,

    by Buddy Chetty
    
    Am Strand
    
    Dies ist bereits das dritte Mal, dass John das gemietete Auto parkt, es abschließt und hinunter zu einem der zahllosen Strände geht. Jedes Mal kehrte er enttäuscht zurück, da der Strand total überfüllt ist. Hier nun ist die Straße etwa 1km vom Wasser entfernt und John geht zwischen Palmen und Büschen hindurch bis er schließlich noch 200 Meter vom Wasser entfernt auf einem mit Gras bewachsenen Hügel steht. Schon lange zuvor hat er die Brandung gehört. Nun sieht er auch die Wellen, die unaufhörlich gegen den Strand branden. Er sieht sich verwundert um; hier ist absolut niemand zu sehen. Der Pfad, der ihn hierher brachte, mündet in einen etwas breiteren Weg, der sich dann irgendwo im Sand des Strandes verliert. Am Ende des Weges, etwas zurück gesetzt, sieht John eine Bank stehen. Der Hügel, ca. 500 Meter in der Breite neigt, sich sanft in Richtung Indischer Ozean. John atmet tief durch. Er sieht sich um. Der Ideale Platz. Weit schweift sein Blick den menschenleeren Strand entlang. So hat er sich immer das Paradies vorgestellt. Er sieht große Palmen, und den endlosen weißen Sandstrand. Langsam streift er seine Schuhe von den Füssen und geht durch den warmen Sand. Zehn Meter von den heranstürmenden Wellen entfernt breitet er sein mitgebrachtes Handtuch aus. Er entledigt sich seiner Hose und des T-Shirts und nur noch mit seiner Badeshorts bekleidet, lässt John sich auf dem Handtuch nieder. Wieder atmet er tief durch. Diesen Kurzurlaub, um von Allem ...
    ... Abstand zu gewinnen hatte er bitter nötig. Er muss seine Gedanken ordnen und wieder zu sich selbst finden. Seine Freundin hatte sich von ihm getrennt und eine riesige Leere hinterlassen. Der Bruch wischen den Beiden vollzog sich schleichend. Hier ein unbedachtes Wort, da eine winzige Unwahrheit oder gar bewusst gelogen. Zuerst war nur die räumliche Trennung wegen des Jobs geplant. Dann immer deutlicher, war dies nur eine Ausrede um den Schlussstrich zu ziehen. Zuletzt der Bruch, endgültig und heftig schmerzend. John muss jetzt einfach alleine sein und dieser Ort hier scheint genau richtig zu sein. Er träumt vor sich hin, schließt die Augen und genießt die Seeluft und das Rauschen des Indischen Ozeans. Er liegt etwa eine Stunde in der Sonne und entscheidet sich dann schwimmen zu gehen. Als er sich aufrichtet sieht er, dass er nicht mehr alleine am Strand ist. Auf dem Hügel, in der Nähe der Bank hat sich eine Frau niedergelassen und blickt aufs Meer hinaus. Von seinem Standpunkt aus kann John nur erkennen dass sie eine volle frauliche Figur hat und einen roten Badeanzug trägt. Sie ist zu weit weg um zu erkennen ob sie jung oder älter ist. Es ist ihm auch ziemlich egal. Er möchte nur alleine sein. Ohne weiter auf die Frau zu achten läuft John in Richtung des Meeres und stürzt sich in die Wellen. Er ist ein guter Schwimmer und ist oft im Meer geschwommen. Nach wenigen Metern aber spürt er eine heftige Unterwasser Strömung die ihn von der Oberfläche nach unten zieht. Noch verspürt ...
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