Königin der Leidenschaft
Datum: 18.07.2018,
Kategorien:
Verführung
... waren.
Also saß ich jetzt zu Hause und hatte zwei Möglichkeiten zur Auswahl.
Variante eins bestand darin, in depressives Selbstmitleid zu verfallen und mit dem Schicksal zu hadern, wie ungerecht die Welt und wie unfähig un- sere lieben Politiker doch wieder einmal waren, weil man nicht gleich von der einen Arbeit in die nächste kam. Vielleicht den Frust noch zusätzlich in dem im Keller stehenden Bier ertränken.
Die andere Möglichkeit bot mir die Alternative, etwas Sinnvolles mit die- sem nicht gerade sonnigen Tag anzufangen. Frust schieben war ohnehin noch nie mein Ding gewesen, davon bekam man letzten Endes nur Bla- sen im Kopf und machte Fehler, die man unter normalen Umständen vermied. Und außerdem war das Bier im Keller zu gut und zu schade, um es ein- fach hirnlos wegzusaufen. Es stammte von einer sehr kleinen Privatbrau- erei, deren Produkte man nur in ganz wenigen ausgewählten Geschäften bekam und die auch ihren Preis hatten.
Also Variante zwei - doch ehe ich mir weiter darüber den Kopf zerbrechen konnte, klingelte das Telefon.
"Hallo,Jim, hier ist Lamai", kam eine glockenhelle und mir äußerst sym- pathische Stimme aus dem Hörer, am anderen Ende der Leitung war meine gute thailändische Bekannte Lamai.
"Hallo, was für eine Überraschung", freute ich mich, "wieder gut zurück aus dem Land des Lächelns?"
Lamai war für drei Wochen in ihre ehemalige thailändische Heimat geflo- gen und erst gestern wieder zurückgekommen.
"Ja, war wie immer supertoll. ...
... Du Jim, warum ich dich anrufe.....ich bräuch- te deine Elke für einen Augenblick. Ich wollte sie schon persönlich anru- fen, habe sie aber weder auf dem Festnetz noch dem Handy erreicht. Ist sie zufällig bei dir?"
"Nein, und sie wird es auch nicht mehr sein. Wir haben uns am letzten Sonntag nach einem Riesenkrach getrennt. Ich konnte diese notorische Eifersucht einfach nicht mehr ertragen. Kaum dass ich eine Bekannte oder Kollegin auf der Straße angesprochen habe, schon hatte ich beinahe was mit der Dame und bekam zu Hause eine mächtige Szene."
Betroffenes Schweigen am anderen Ende der Leitung, denn auch Lamai hatte sich mit meiner Ex sehr gut verstanden.
"Ich liebe sie zwar immer noch, aber einmal ist genug einfach genug!"
"Auch wenn Elke eine sehr gute Freundin von mir ist, ich kann dich ver- stehen und habe mich ohnehin gewundert, dass du das so lange ausge- halten hast. Ich könnte das nicht, das sag ich dir ganz ehrlich. Aber du brauchst jemanden zum Reden, Jim. Das Schlimmste, was du jetzt ma- chen kannst, ist alles in dich reinzufressen. Komm doch heute Abend zu mir rüber. Wir reden miteinander und ich erzähle dir alles über Thailand. Du möchtest doch so gern selbst mal dorthin. Ich koche für dich und ge- be dir eine Tantramassage, dass der Stress komplett von dir runterfällt. Was hältst du davon?"
"Es klingt verlockend. So um acht, oder ist dir das zu früh oder zu spät?"
"Acht ist prima. Bis dann!"
Es folgte das thailändische Wort für "Tschüs", dann ...