Akustischer Voyeurismus
Datum: 02.10.2017,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... und neunjährigen Söhne der Familie waren jedenfalls zuckersüß und sehr begeisterungsfähig. Mir war schnell klar, dass ein langer Urlaub mit denen meine Nerven überfordert hätte, aber für einen Tag war sehr lustig. Endlich durfte ich mal wieder ungehemmt mit Playmobil spielen und wurde dafür sogar gelobt! Mich überraschte schon, dass überhaupt noch mit Playmobil gespielt wird.
Die Mutter Jenny war eine sehr lustige Frau Anfang Vierzig, die irgendwie flippig war und scheinbar nie stillhalten konnte. Sie war überall gleichzeitig und versuchte uns wortreich den Haushalt zu erklären. Da es die ganze Zeit hin und her ging und sie sehr durcheinander wirkte, habe ich die meisten Einzelheiten nicht mitbekommen. Aber einen Haushalt am Leben zu halten konnte ja nicht so kompliziert sein. Aufmerksamer wurde ich wieder, als es um die eineinhalb Katzen ging. Der Hauskater war halbwegs unkompliziert, er war recht zutraulich und hatte seine Rituale. Jenny machte sich aber keine Sorgen, dass er sie uns nicht schnell beibringen würde, was ich recht niedlich fand. Die halbwilde Katze wurde gefüttert, war aber sehr scheu und zurückhaltend. Es gehörte zu unserem Auftrag, das Vertrauen der Katze zu gewinnen und sie zumindest nicht zu verschrecken, im besten Fall sogar, ihr näher zu kommen. Wir versuchten uns einzuprägen, welche Wege das Vertrauen vermeintlich am ehesten stärken und welche es erschüttern könnten und hatten das erste Mal Sorge, unserem Auftrag nicht gerecht zu werden. Wir ließen ...
... uns aber nichts anmerken. Hanno, der Vater, war ein attraktiver Mittvierziger, der als Kontrast zu Jenny eine beeindruckende Ruhe ausstrahlte. Er war es auch, der uns sehr präzise und kleinteilig die Details der Begießungsanlage erklärte. Das war nämlich die andere große Aufgabe, die auf uns zukam: Der Garten. Unfassbar groß, wild bewachsen und auf den ersten Blick unüberseh- und unbeherrschbar. Aber nach einer Weile ruhigen und strukturierten Erklärens durch Hanno begannen wir, allmählich ein wenig Verständnis für die verschiedenen Beete und Felder zu entwickeln. Auch der Umgang mit den Hühnern war nur anfangs komplex, es scheinen eher simple Tiere zu sein.
Wir machten uns darauf gefasst, uns zwei Wochen lang ausschließlich aus eigener Ernte zu ernähren. Schon bei unserer Ankunft waren die Johannesbeeren reif, die ersten Brombeeren waren auch schon fertig. Mohrrüben waren erntereif, der Mangold auch. Es wuchsen Kartoffeln, für die es aber noch zu früh war, und jede Menge Tomaten. Lauch und Paprika, Radieschen, Gurken und noch sehr viel mehr. Dazu kamen die unzähligen Kräuter, die im Hochbeet wuchsen sowie allerhand andere Pflanzen, die Pflege benötigten.
Ich konnte mir nicht annähernd alles merken und sah Carmen an, dass es ihr nicht anders ging. Aber Hanno und auch Jenny ließen uns das Gefühl, dass wir das schon irgendwie bewältigen würden. Und ich war sehr froh um die Segnungen moderner Apps auf unseren Telefonen, die Pflanzen anhand von Äußerlichkeiten erkennen und ...