1. Yvonnes Affären


    Datum: 21.06.2018, Kategorien: Sex bei der Arbeit,

    ... kennt sie. Sie lächelt, während sie den schwarzen, kniefreien Rock anzieht.
    
    III
    
    Die Menge klatscht. Zahlreiche geladene Gäste folgten der Einladung zur Vernissage. Der Eröffnungsteil mit vielen Ansprachen ist - dem Himmel sei Dank - zu Ende. Ein Saxophon haucht zarte metallische Klänge in die marmorkühle Atmosphäre hinein. Die illustren Gäste tauschen leere gegen volle Gläser mit Champagner oder Bordeaux aus. Kleine Häppchen werden gereicht. Yvonne lehnt alle Köstlichkeiten dankend ab. Der Mann neben ihr unterhält sich angeregt mit dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer über den Euro-Rettungsschirm. Yvonne gähnt. Neugierig späht sie um sich herum. Die 21-jährige Studentin im dunklen Rock und Jackett, den Nylons und den frisch gewienerten schwarzen Plateaupumps, die sie gestern Abend bei ihrem Date mit Micky anhatte, läuft zum Tisch rüber, auf dem eine Karaffe voll Orangensaft steht, füllt damit ein Sektglas auf und trinkt hastig.
    
    "Sehr mutig, die Dame", sagt ein älterer Herr zu ihr. Verdutzt schaut sie den hageren Mann mit dem schmalen, akkurat gestutzten grauen Schnauzbart an, der im edlen Zwirn neben ihr steht und sie an einen alten englischen Lord erinnert. Mit dem Finger deutet er mahnend auf die spaltbreite Öffnung zwischen Rockbund und Shirt. "Das ist doch längst out." Er hebt seinen Kopf, dreht sich um und schlendert fort. So ein Arsch! denkt sich Yvonne und schlürft den Rest aus.
    
    Während ihre stahlblauen Augen dem Senior verachtend ...
    ... hinterhersehen, stöckelt sie wieder zu dem 54-Jährigen rüber, der immer noch über den Rettungsschirm diskutiert. Er ist Investmentbanker, ein ausgesprochen hartgekochter Managertyp mit kantigen Gesichtszügen und silbergrauen Schläfen. Eine Serviererin kommt vorbei. Er stellt die leere Champagnerschale auf das Tablett und nimmt ein neues Glas an sich.
    
    "Da ist dieses verdammte Arschloch ja!" Schlagartig verstummen Stimmengewirr und Saxophongedudel. Ein rotköpfiger, bulliger Mann, etwa Mitte oder Ende 40, stürmt geradewegs auf den Banker zu. Er trägt eine Anzugskombination, der Krawattenknoten hängt unschön unter dem geöffneten Kragenknopf. Kräftig und breitschultrig ist er. Jemand von der Security stellt sich ihm in den Weg. Der Hitzköpfige stößt ihn barsch zur Seite. Dabei geht eine Staffelei mit einem abstrakten Gemälde im Wert von 5000 Euro zu Bruch. Durch den riesigen Marmorsaal hallt hysterisches Frauengeschrei. "Polizei!" rufen die Männer. Er schnappt sich eine Bordeauxflasche, zerschlägt sie an einer Marmorsäule. Das ekelhafte Fleckenmuster der dunkelroten Edelbrühe kündigt Unheil an.
    
    "Mit deinen Scheißzertifikaten hast du mich in den Ruin getrieben, mich, meine Familie, meine Firma und die gesamte Belegschaft! Du Betrüger! Aber jetzt mach ich dich fertig, hier und jetzt. Zu verlieren habe ich nichts mehr!"
    
    "Machen Sie sich nicht unglücklicher als Sie schon sind. Lassen Sie diesen Unfug! Wir reden darüber. Sicherlich findet sich ein Ausweg", antwortet der Banker souverän, ...
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