1. Rowan: Die Nachtgestalt


    Datum: 18.06.2018, Kategorien: Reif Fetisch

    ... streifte er sich sein knielanges Untergewand über den Kopf und ging wachsam in den Flur. Die Kerzenflamme tanzte im Spiel des Luftzugs. Die Tür stand tatsächlich einen Spalt weit offen. Verwundert schloss er sie, jedoch nicht ohne einen letzten wachsamen Blick nach draußen in den Hof zu werfen. In der Dunkelheit war nichts zu erkennen. Gerade ließ er die Hand von der kalten Türklinke, als plötzlich ein Scheppern aus der Küche ertönte. Erschrocken drückte Rowan sich an die Wand und verhielt sich vollkommen ruhig. Lauschend versuchte er zu erraten, was der Einbrecher gerade tat. Leise vernahm er das Brodeln kochenden Wassers.
    
    ‘Was zum Teufel soll das?’, dachte er unruhig.
    
    ‘Wer besitzt die Unverfrorenheit, in mein Haus einzubrechen und dann noch anfangen zu kochen?’
    
    Vielleicht wollte der Einbrecher ihn mit dem heißen Wasser im Schlaf überraschen, dachte er. Dieser Gedanke gefiel ihm gar nicht. Fieberhaft versuchte Rowan, sich an die wenigen Kontakte zu anderen Menschen in den letzten Tagen zu erinnern. Konnte er versehentlich jemanden so arg verärgert zu haben, dass dieser sich nun an ihm rächen wollte? Vielleicht ein konkurrierender Händler auf dem Markt? Ihm fiel niemand ein.
    
    Langsam drückte Rowan sich an der Wand entlang, um in die Küche schielen zu können. Als er vorsichtig in den Raum spähte, gefror ihm das Blut in den Adern.
    
    In der Feuerstelle loderte ein Feuer, in dessen Mitte sich sein großer Kupferkessel befand. Bis oben hin war dieser mit einem dicken, ...
    ... kochenden Bohneneintopf gefüllt. Doch das eigentlich erschreckende war die Frauengestalt, die Rowan den Rücken zuwandte und sorglos im Eintopf herumrührte. Sie trug ein weißes Untergewand. Ihre langen roten Haare lagen federleicht auf ihren Schultern.
    
    ‘Diese Haare!’, dachte Rowan entsetzt und trat in den Raum ein.
    
    Hilflos blieb er stehen und bewegte sich nicht. Doch die Frau hatte seine Anwesenheit bemerkt und drehte sich nach ihm um.
    
    “Wieso bist du denn schon auf, Liebling? Konntest du auch nicht schlafen?”, fragte Sybill, als ob dies eine völlig normale Nacht sei.
    
    Wortlos starrte Rowan sie an.
    
    ‘Wie ist das nur möglich?’
    
    Er dachte an schwarze Magie; er glaubte nicht an mystische Wesen oder Hexen, eine andere Erklärung fiel ihm aber nicht ein.
    
    “Geht es dir nicht gut?”, fragte Sybill besorgt über Rowans Schweigen.
    
    “D..d..doch”, stammelte dieser und Tränen sammelten sich in seinen Augen.
    
    Leichtfüßig glitt Sybill zu Rowan und streichelte ihm sanft über die Schultern.
    
    “Heute ist es soweit”, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    
    Gänsehaut fuhr Rowan über den Nacken und stellte ihm die Haare auf. Er war noch immer unsicher, ob das, was hier geschah, etwas Gutes oder Schlechtes sei. Doch Sybills Anblick erweichte sein Herz und brachte ihn dazu das größtmögliche Risiko einzugehen und sich vollends auf die Situation einzulassen, ganz egal ob echt oder falsch und welche Konsequenzen seine Einlassung auch nach sich ziehen mochte.
    
    “Heute ist es soweit, ich kann es ...
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