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Sonnenaufgang Teil 01
Datum: 28.04.2018, Kategorien: Schwule
... habe." "Ja... Oh Mann, das tut mir echt leid" "Ist ja nicht deine Schuld. Ich hätte sie ja nicht betrügen müssen. Oder anders gesehen, ich kannte dich bevor ich mit ihr zusammen kam und von dir habe ich nie geredet. Also eigentlich war ich ja von Anfang an nicht ehrlich zu ihr. Das kommt davon." "Und was machst du jetzt? Wo bist du denn, wenn sie dich rausgeworfen hat?" frage ich. "Ich bin auf dem Weg zu einem Freund. Der ist im Moment für zwei Monate in Australien und sein Nachbar hat den Schlüssel. Also, ich hoffe jedenfalls dass der Nachbar den hat." "Du kannst auch zu mir kommen" biete ich dir an "also, wenn du das nicht gerade unpassend findest." "Danke Marc. Das ist nett..." du überlegst kurz "ich denke ich versuche erst bei meinem Freund unterzukommen. Das ist kurzfristig einfacher, er wohnt nicht weit weg. Zu dir müsste ich ja fast drei Stunden fahren und es ist schon 18 Uhr. Aber danke für das Angebot..." "Bitte" entgegne ich "wenn du es dir anders überlegst, melde dich und komm vorbei. Ist echt kein Problem. Dann kannst du erstmal in Ruhe von hier aus überlegen wie du weiter machst. Ein anderes Umfeld ist ja manchmal recht gut um den Kopf frei zu bekommen" "Ja... stimmt... ich mache mich jetzt auf den Weg dahin... ich melde mich dann, sobald ich irgendwie mehr sagen kann." "OK, mach das. Halt' die Ohren steif..." ich überlege ob ich noch einen Kommentar über 'steif' machen soll, stelle dann aber fest dass das in der jetzigen ...
... Situation überhaupt nicht witzig ist und halte die Klappe. "Melde dich einfach wenn dir danach ist." "Danke. Bis bald" "Bis bald" antworte ich. Wir legen beide auf. Ich stehe im Wohnzimmer. 13 Stockwerke über der Stadt. Der Fluss schlängelt sich an der Brauerei vorbei, fließt bei den Häfen vorbei um irgendwo in weiter Ferne in die Nordsee zu münden. Autos, Menschen, Fahrräder, alles wirkt wie Ameisen von hier oben. Die Sonne neigt sich langsam in Richtung Horizont, tönt den Himmel in rötlichere Farben. Ich kratze mich am Kinn. Das Telefon vibriert in meiner Hand. Nochmal du. "Hey" nehme ich den Anruf entgegen. "Kann ich vielleicht doch zu dir kommen?" im Hintergrund höre ich eine Straße. "Ja klar, jederzeit! Ist der Nachbar von deinem Freund nicht da?" "Keine Ahnung" antwortest du "ich habe ihn nicht angerufen. Ich würde einfach gerne hier weg und aus dieser Stadt raus." "Klar, komm vorbei. Soll ich dich irgendwo abholen? Bahnhof oder so?" "Ich nehme den erstbesten Zug und sage dir dann bescheid wann der da ist. Wenn du mich vom Bahnhof abholen könntest, wäre ich dir sehr dankbar!" in deiner Stimme klingt Erleichterung. "Geht klar. Melde dich sobald du was weisst. Sind ja noch ein paar Stunden." "Danke Marc" "Bitte. Gute Fahrt!" ***** Wieder drücke ich die Taste mit der 14. Auch keine 8 Personen dieses Mal, dafür wir beide und deine große Reisetasche. Schweigend stehen wir nebeneinander im Aufzug und warten. "Penthouse?" fragst du ...