1. Wetten und Weiber


    Datum: 15.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Sie strahlte eine Selbstsicherheit aus, die sie bei näherem Hinsehen gar nicht hatte. Ihre Wadenmuskeln, Nasenflügel und Fingerspitzen zittern manchmal ganz leicht, ein typisches Zeichen für Angespanntheit oder innere Nervosität. Jetzt gut aufpassen, vielleicht lässt sich doch noch etwas machen.
    
    Die Empfangsdame blickte die Besucherin kurz an, sah sich vorsichtig um und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Erst dann liess sie ihre fröhliche Maske fallen „Sie schon wieder? Glauben Sie mir doch, Sie vergeuden bloss ihre Zeit". Die Besucherin liess sich nicht so leicht abspeisen „aber sie haben mir doch gestern den Termin mit dem Abteilungsleiter versprochen", die Empfangsdame gab sich keine Blösse „Natürlich, aber es wird später. Der Herr da drüben in der Sitzecke hat vor Ihnen einen Termin und wartet schon lange".
    
    Zögernd setzte sich die junge Frau in meine Nähe. Ich lächelte ihr zu „Hier muss man lange warten, wenn man etwas verkaufen will". Sie lächelte zurück, es wirkte wie ein Sonnenstrahl „Ich will nichts verkaufen". Ich schüttelte leicht den Kopf „Oh doch, sie suchen eine Stelle, also wollen Sie ihre Arbeitskraft verkaufen. Jede Firma kauft Arbeitskraft, Sie müssen also nur das beste Angebot zum richtigen Zeitpunkt unterbreiten und die Sympathie des Käufers gewonnen haben, dann kommt das Geschäft zustande". Sie überlegte „So habe ich es eigentlich noch nie betrachtet". Ich gab meine nächste Weisheit von mir „Heute ist mit Garantie nicht der richtige Zeitpunkt und man hat ...
    ... kein Angebot nötig. Allenfalls könnte sie sich die Sympathie des Gesprächspartners holen, aber der hat zur Zeit wohl andere Sorgen". Sie kaute enttäuscht auf ihren Lippen „Ja, die Dame hat mir eben zugeflüstert, es sei eine interne Reorganisation im Gange, da mache jeder lieber gar nichts als womöglich das Falsche, ich solle mich hier erst in einigen Wochen bemühen. Ich glaube, von Ihnen könnte ich noch etwas lernen, darf ich Sie gelegentlich zu einem Kaffee einladen?", ich fragte „Wollen sie wirklich warten? Sonst melden wir uns beim Empfang ab und ich lade sie ein".
    
    Im Kaffe seufzte sie „Es ist momentan schwierig, einen Job zu finden". Jetzt müsste sich bald zeigen, ob sie tatsächlich mein Ausweg sein könnte „Eigentlich nur, wenn Sie in der Erfolgsleiter abgerutscht sind oder Schulden haben. Da läuft dann gar nichts mehr und sie tauchen immer tiefer im Sog nach unten". Ihre Augen glänzten verdächtig feucht „Dann muss ich wohl auswandern". Ich wollte ziemlich direkt mein Ziel ins Gespräch bringen "Nicht Sie. Im Gegensatz zu Anderen können sie nicht nur Ihre Arbeitskraft verkaufen, sondern zusätzlich Ihre Persönlichkeit, Ihr gutes Benehmen, Ihr Aussehen und Ihren Körper in die Waagschale werfen". Sie lächelte gezwungen „Alles nur im Zusammenhang mit einer entsprechenden beruflichen Stellung, nur den Körper kann man gesondert verkaufen, aber da ist die Konkurrenz auch riesig". Sie hatte sich das also bereits überlegt. Jetzt musste ich zuschlagen „Sie müssen eben gleichzeitig ...
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