1. Fräulein Svenja und Miss Elaine 01


    Datum: 20.09.2017, Kategorien: BDSM

    ... mehr! Keine doofen Lehrer. Ihrem schmierigen Chef würde sie in den nächsten Tagen ihre Kündigung auf den Tisch knallen. Svenja feilte seit einigen Tagen an den genauen Worten, die sie ihm mitgeben würde für all die blöden Sprüche, die sie sich in den drei Jahren ihrer Ausbildung hatte anhören müssen.
    
    Aber all das war vergessen. Sie hatte am Morgen ihr Zeugnis bekommen. Der Schulleiter hatte eine langweilige Rede gehalten darüber, dass das Erwachsenwerden sich verändert hatte. Früher wäre man erwachsen geworden, wenn man sein erstes Kind bekommen hatte oder irgendein Ritual bestanden hatte. Dann galt der Schulabschluss als Eintritt ins Erwachsenenalter. Aber heutzutage wäre man erst richtig erwachsen, wenn man ins Berufsleben eintrat. Es war eine langweilige Rede gewesen.
    
    Sie hatte mit ihrem schicken Seitenschal gespielt, den sie nur zu besonderen Anlässen trug. Aber mittlerweile gefiel ihr der Gedanke. Vielleicht war etwas dran. Man war erst erwachsen, wenn man ins Berufsleben eintrat. Das tat sie jetzt. Sie fühlte sich in diesem Moment zum ersten Mal erwachsen.
    
    Wie eine richtige Frau.
    
    „Was trinkst du?"
    
    Sie drehte sich zu der Stimme.
    
    Der Typ war ihr auf der Tanzfläche schon aufgefallen. Sie hatte ihn hier schon öfter gesehen.
    
    Braungebrannt, muskulös, groß, vielleicht zwei, drei Jahre älter als sie. Modisch gekleidet in einem eng geschnittenen weißen Hemd mit einer schmalen, schwarzen Krawatte. Ein bisschen Latin Lover. Ein bisschen übertrieben. Ein ...
    ... bisschen zu sehr in sich selbst verliebt. Aber auch irgendwie süß war er.
    
    Eigentlich nicht ihr Typ. Man sah ihm an, dass er nicht treu sein konnte, dass er viel zu sehr an sich dachte. Zu eitel. Das war bei Frauen schon nervig, bei Männern fand Svenja es ziemlich unerträglich.
    
    Aber sie warf ihm seine Selbstverliebtheit nicht vor. Sie liebte sich in dieser Nacht ja schließlich auch selbst. Aber nicht zu sehr. Zu sehr konnte sie sich oder das Leben gar nicht lieben.
    
    ‚Was trinkst du?' Das war genau die Anmache, auf die sie sonst nicht stand. Sie konnte sich ihre Drinks selbst kaufen. Sie musste sich nicht einladen lassen.
    
    Wie eine Independent Woman.
    
    Sie wollte ihm schon nett, aber sehr bestimmt sagen, dass sie kein Interesse hatte.
    
    „Ich kann mir meine Drinks selbst kaufen!", meinte sie kühl.
    
    Doch dann überlegte sie es sich anders.
    
    Er lächelte so charmant und war so vollkommen überzeugt von sich, dass er sie rumkriegen würde. Da konnte Svenja einfach nicht widerstehen.
    
    Sie wollte mit ihm spielen. Wie ein Kätzchen. Nein, wie eine Katze mit der Maus. Sie jedenfalls wäre nicht die süße Maus hier. Nicht das Opfer.
    
    „Aber ich gebe dir gerne einen Drink aus, wenn du willst."
    
    Jetzt lächelte sie ihn an mit der gleichen Überzeugung, die er an den Tag gelegt hatte.
    
    Und er hatte damit scheinbar kein Problem.
    
    „Sehr gerne. Ich nehme, was du nimmst."
    
    „Zwei Wodka-Red Bull" rief sie der Frau hinter dem Tresen zu, und die nickte.
    
    „Hast du noch was vor?", ...
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