1. Strafe 03: Disziplinarstrafe


    Datum: 14.03.2018, Kategorien: BDSM

    ... bis man seinem Flehen schließlich entsprochen hatte.
    
    Dem sonst so toughen Hauptmann S. war bei Toms Vernehmung am späten Vormittag sofort aller Wind aus den Segeln genommen, da Tom vom diensthabenden Arzt begleitet worden und sofort in sein tränenreiches Geständnis ausgebrochen war. Es sollte sich herausstellen, dass Tom den Schock, den sein Mut und seine Dummheit, seine Liebe zu seinem Kameraden Ralf D. und seine Schuldgefühle ihm gegenüber und nicht zuletzt das offene Eingeständnis seiner Homosexualität ausgelöst hatten, nicht so schnell überwinden würde. Über ihn wurde nie eine Disziplinarstrafe verhängt, er musste lange psychologisch betreut werden und er wurde schließlich als dienstunfähig vorzeitig entlassen.
    
    Bei Ralf D.s Vernehmung am Nachmittag zeigte sich Hauptmann S. äußerst einsilbig und stellte ihm, wenn auch in ziemlich ruppiger Form, nur die allernotwendigsten Fragen. Der angekündigte ganz große Sturm war also erst mal ausgeblieben...
    
    *
    
    „Gefreiter D., vortreten! -- Kompanie, stillgestanden!" - Hauptmann S. hatte die gesamte Kompanie antreten lassen, um die über ihn verhängte Disziplinarstrafe vor der Truppe zu verkünden: „Über den Gefreiten Ralf D. wird wegen schwerer disziplinarischer Vergehen eine Ausgangssperre von sechs Wochen verhängt!"
    
    Die Ausgangssperre war für ihn bei weitem nicht das Schlimmste. Am Schlimmsten war es für ihn gewesen, dass sich das Verhalten seiner Kameraden ihm gegenüber komplett verändert hatte: Er war bisher bei den ...
    ... allermeisten recht beliebt gewesen. Doch von einem Tag auf den anderen war er das schwarze Schaf der Kompanie - und zwar ein rabenschwarzes!
    
    Schon seine Rückkehr in die Kompanie am Abend, der auf den unglückseligen Vorfall mit Thomas gefolgt war, war für ihn ein einziges Spießrutenlaufen gewesen: Hinter seinem Rücken wurde getuschelt und gelacht, obszöne Gesten und Worte begleiteten seinen schweren Gang auf die Stube. Dort empfing ihn eisiges Schweigen. Er ging geradewegs zu seinem Spind, packte alles in den großen Transportsack, wuchtete ihn auf seinen Rücken und machte sich wortlos zu seiner neuen Bleibe auf, die ihm vom Spieß notgedrungen zugewiesen worden war.
    
    Der war von Anfang an der Meinung gewesen, man müsse ihn so schnell wie möglich aus der Kompanie entfernen -- nicht zuletzt zu seinem eigenen Schutz. Stattdessen steckte man ihn in eine Rumpelkammer, in der auf einem Regal alte, verstaubte Akten gelagert waren und in die gerade so ein Feldbett hineinpasste. Einen Tisch und einen Stuhl hatte er nicht. Ein Spind musste erst vor seiner Tür aufgestellt werden.
    
    Neben seiner Ausquartierung war sein neuer Rufname das zweite Merkmal seiner Isolierung: Er wurde von den Kameraden jetzt nur noch mit dem Nachnamen gerufen. Nicht einer von ihnen nannte ihn noch Ralf, wie es vorher üblich gewesen war. Er war jetzt für alle nur noch D. oder der Schwuchtel-D. oder einfach nur die Schwuchtel.
    
    Er wurde jedoch nicht nur isoliert, er isolierte sich auch zunehmend selbst: Er ...
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