1. Das Amulett Teil 01


    Datum: 09.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Vorwort
    
    Drei... zwei... eins... MEINS!
    
    Peter sprang freudig strahlend von seinem Schreibtischstuhl auf und warf triumphierend die geballten Fäuste in die Luft.
    
    „Yeeeeeeeeeeeah....!", brüllte er selbstvergessen in die nächtliche Stille seines Penthauses.
    
    Er hatte es geschafft! Dieses wunderschöne, wenn auch teure Amulett, welches er seit Wochen auf eBay beobachtet hatte, gehörte nun ihm. Nein, genau genommen gehörte es Claudia, seiner Claudia, die er damit an Weihnachten überraschen wollte. Sie liebte exotischen Schmuck und Peter war sich sicher, mit diesem Geschenk einen Volltreffer zu landen.
    
    In der Produktbeschreibung stand nicht viel über die Herkunft oder Bedeutung dieses besonderen Schmuckstückes, nur, dass es einer jungen Frau gehörte, die es von ihrer Oma geerbt hatte und die wiederum es auf einer ihrer Reisen in ferne Länder erstanden hatte.
    
    "Eigentlich schön", dachte Peter, „So kann man viele Geschichten erfinden und hineininterpretieren, das wird Claudia Freude machen."
    
    Nur wenige Tage später traf das sehnsüchtig erwartete Päckchen ein und bald hielt der junge Mann eine zarte Goldkette in seinen Händen. Ein fast daumengroßer, korallenroter, glatt geschliffener Stein in Form eines Herzens hing daran, durchbohrt mit einem goldenen Schwert. Winzige grüne Edelsteine glitzerten auf dem kleinen Griff der Waffe, als Abschluss trug er den Kopf eines Papageien.
    
    Es war wirklich eine außergewöhnliche Goldschmiedearbeit, die Peter im Detail unter einer ...
    ... Lupe freudig lächelnd betrachtete.
    
    ***
    
    Es war ein stimmungsvoller Abend, mit Kerzenschein, Lichterketten, Tannenbaum und Neuschnee, weihnachtliche Harmonie wie aus einem hemmungslos schmalzigen Kitschroman.
    
    Claudia und Peter saßen auf dem kleinen bequemen Sofa am offenen Kaminfeuer und genossen eine gute Flasche trockenen Rotwein, den Claudias Vater schon seit Jahren in seinem Weinkeller für besondere Gelegenheiten aufbewahrt hatte.
    
    Die Bang Olufsen Anlage spielte leise klassische Musik.
    
    Bedeutungsvoll schaute Peter seine Verlobte an und schob ihr schmunzelnd ein kleines Kästchen auf ihren Schoß.
    
    "Aber Schatz!", rief Claudia mit weit aufgerissenen Augen, „Wir wollten uns doch in diesem Jahr keine anderen Geschenke machen...unsere Reise wird doch nun wirklich teuer genug!"
    
    Dennoch legte sich ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht. Sie liebte Überraschungen.
    
    Peter schmunzelte verschmitzt.
    
    „Dann sieh es halt nicht als Weihnachtsgeschenk an, Schatz, sondern einfach als einen Dank, für dich, dass es dich in meinem Leben gibt! Außerdem wissen wir ja noch nicht mal, wohin wir fliegen wollen."
    
    Tränen der Rührung traten in Claudias Augen und noch ehe sie ihr Geschenk geöffnet hatte, fiel sie Peter um den Hals.
    
    "Ich liebe dich mein Engel, ich liebe dich, mit jeder Faser meines Herzens! Auch wenn ich noch immer nicht weiß, in welchem Teil der Welt ich dir mein Ja-Wort geben werde!", stammelte sie ergriffen.
    
    "Nicht weinen, aufmachen!", befahl Peter ...
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