Unverhofft
Datum: 06.03.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... Herzschlag, der immer heftiger geworden war, war zu einem langen, anhaltenden Ton mutiert.
Sie konnte die Stromschläge nicht mehr spüren; die Explosionen waren verstummt; dafür brodelte es in ihr und etwas Unbekanntes bahnte sich den Weg durch alle ihre Nervenzellen, ergriff Besitz von ihren Organen, brannte unter ihrer Haut und breitete sich zum Kopf hin aus.
Für den Bruchteil einer Sekunde, als dieses Etwas ihr Herz erreicht hatte und unbeirrt weiter trieb, ergriff sie ein Gefühl der Angst, daß sich aber sofort verlor, als sie spürte, wie sein heißer Saft aus ihm heraus schoß, heftig gegen ihr Innerstes prallte, sich dort verteilte und sofort weitere Brände auslöste.
Jeder Schwall, jeder einzelne Tropfen verursachte weitere Brände in ihr, die sich sofort mit dem Etwas verbündeten und es intensivierten.
Sie bekam keine Luft mehr, wollte schreien, aber sie schaffte es nicht.
Heiße Wogen rollten wie Sturzbäche über sie hinweg, das Blut pulsierte nicht mehr; es rauschte unbarmherzig, bis sie sich in dem Etwas verlor.
Die Erlösung hatte sich aufgelöst, sich der Befreiung angeschlossen und ließ jede einzelne Faser ihres Körpers unter einem so gewaltigen Wunder erzittern, daß sie nicht mehr wußte, wer oder wo sie war.
Und dann war es plötzlich schlagartig still und sie hing hilflos in seinen Armen; ihr Kopf fiel auf das Bett zurück, während ihr Körper immer noch erzitterte.
Es waren nur einige wenige Sekunden, bis sie die Augen öffnete und ihn ...
... ansah.
Sie hatte Mühe, ihn zu erkennen, ihr Blick war verschleiert.
Er sah sie besorgt an; einzelne Tränen rannen aus ihren Augenwinkeln.
"Oh, mein Gott, hab ich dir etwa weh getan?" Seine Stimme zitterte, er konnte kaum sprechen.
Sie sah ihn an, wollte antworten, aber sie bekam noch nicht genug Luft. Statt dessen versuchte sie, ihn zu sich herunter zu ziehen, aber ihre Arme, die sie um ihn geschlungen hatte, waren zu kraftlos. Er senkte seinen Kopf nah an ihren, sah ein schwaches Lächeln auf ihrem schönen Mund, bevor sie ihm kraftlos einen leichten Kuß gab.
"Pappnase!"
Er sah sie verdutzt an, dann lächelte er ebenfalls und wollte sich aufrichten.
Sie schüttelte leicht den Kopf und schloß die Augen.
Ihr Körper löste sich nur langsam; nur das Zittern wollte nicht aufhören. Ihr Herz schlug immer noch wie wild; spielte aber jetzt einen anderen Takt, der ihr gut gefiel.
Ihre Sinne, ihre Poren, ihre Zellen waren noch im Aufruhr, aber sie würden sich bald beruhigen.
Sie spürte überdeutlich, wie das, mit dem er ihr heute nacht so unbeschreibliches Vergnügen bereitet hatte, langsam kleiner wurde und aus ihrem Körper heraus glitt. Sie hatte sich auf diese Gefühl konzentriert, genoß es.
Er war sehr vorsichtig, als er sich aufrichtete, ihren Körper freigab und ihr half, die Beine auszustrecken.
Sie war ihm dankbar, denn jetzt erst spürte sie rein körperlich den leichten Schmerz, dessen Ursache ihre unnatürliche, aber dafür umso schönere, intensivere Körperhaltung ...