Malcom McBannister
Datum: 02.03.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Butler Henry ... Leider hat auch er einen unruhigen Schlaf und war früh auf den Beinen ... Wäre er nur ein wenig später in die Bibliothek gekommen, wäre die Sache mit Roger niemals aufgeflogen."
„Aber sein Verschwinden wäre doch aufgefallen", zeigte sich der Detektiv skeptisch.
„Natürlich", erwiderte Nina. „Aber dafür hätte sich bestimmt eine nachvollziehbare Lösung finden können. So mussten wir eben improvisieren, und bevor du mit deiner süßen Gehilfin auf der Bildfläche erschienen bist, lief alles wie geplant."
„Ihr habt Constable Walker beseitigt", mutmaßte Malcom.
„Er wurde neugierig und hat seine Nase zu tief in unsere Angelegenheiten gesteckt", erwiderte Nina. „Da musste er leider sterben."
„Und was hat es mit den Bissspuren in den Unterleibern der Opfer auf sich?"
Nina und ihre Schwester lächelten einander an. „Natürlich möchtest du das wissen ... Vielleicht sollten wir es dir verraten ... Dir ist natürlich klar, dass auch du bald nicht mehr leben wirst. Und es spricht nichts dagegen, dass du dasselbe Schicksal erleidest, wie mein geliebter Ehemann und all die anderen, denen wir uns entledigt haben."
Malcom bemühte sich, seine aufkommende Panik nicht zu zeigen, doch sein Herz klopfte und es fiel ihm schwer, einen klaren Kopf zu behalten. Nina lächelte zufrieden und nahm einen letzten Zug von ihrer Zigarette. Dann erhob sie sich, setzte sich neben Malcom auf die Matratze und flüsterte ihm ins Ohr: „Die Verstorbenen wurden tatsächlich Opfer eines ...
... Vampirs."
Malcom wusste nicht so recht, was er von der Behauptung halten sollte. Nina blickte lächelnd zu ihrer Schwester herüber. Der Detektiv folgte ihrem Blick und sah, wie Kate den Mund öffnete und die Zähne fletschte.
Wie durch Zauberhand wuchsen der schönen Frau lange Eckzähne, die sich zu spitzen Fangzähnen veränderten. Kate fauchte und leckte sich mit der Zunge über ihr Gebiss, dass so sehr viel gefährlicher wirkte als vorher. Kurz darauf schloss Kate den Mund und grinste breit, während Malcom immer unruhiger wurde.
„Ich habe früher auch nie an Vampire geglaubt", erklärte Kate ihm mit dem süßesten Lächeln. „Eines Abends bin ich aber an einen jungen Mann geraten, der mir den Kopf verdreht hat. Ich habe mich ihm hingegeben und gegen Ende unserer feurigen Liebschaft hat er mich gebissen. Einfach so ... Ich bin nicht gestorben, und ich kann mir nicht erklären, warum ich nicht das Zeitliche gesegnet habe. Ich habe natürlich nicht im Traum daran gedacht, dass es der Biss eines Vampirs gewesen war, auch wenn ich die typischen Bisswunden am Hals aufwies. Nachdem mein Liebhaber fort war, habe ich die Veränderung in meinem Körper gespürt. Ich fühlte mich stärker, habe meinen Leib intensiver wahrgenommen. Meine Sinne wurden geschärft, mein Gehör verbesserte sich. Ich fühlte mich überlegen und irgendwie anders. Ich habe lange benötigt, um zu verstehen, was mit mir geschehen war und natürlich habe ich mich meiner Schwester Nina anvertraut. Die erste Zeit hat es keine ...