1. Malcom McBannister


    Datum: 02.03.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... warten lassen. Er zog sich rasch an und verließ sein Zimmer. Im Haus herrschten Dunkelheit und absolute Ruhe. Niemand war zu so früher Stunde auf den Beinen. Malcom hatte beschlossen, dass Sarah ihn begleiten würde. Er klopfte an die Tür der kleinen Kammer und trat flink ein. Sarah war wach und lag auf ihrem Bett. „Ich bin bereit."
    
    Sie erhob sich und präsentierte sich vollständig angezogen. Sie schlichen gemeinsam durch das Haus und legten ihre Umhänge an. Als sie in die Nacht hinaus traten, empfing sie ein kühler Windzug. Es war deutlich kälter als tagsüber und Sarah schüttelte sich kurz, um die Kälte aus den müden Gliedern zu vertreiben. Malcom hatte seiner Ausrüstung eine kleine Öllampe entnommen und sie angezündet. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in Richtung Waldrand. Malcom hatte keine genauen Vorstellungen, was ihn am Haus der angeblichen Hexen erwarten würde. Selbst wenn die Schwestern etwas mit dem Tod von Roger Hollister zu tun hätten, würde es schwierig werden, die Zusammenhänge herauszufinden und zu beweisen.
    
    Sie bewegten sich bedächtig durch die Nacht. Beide schwiegen und achteten darauf, wohin sie ihre Füße setzten. Als sie am Waldrand ankamen, sahen sie erneut Lichter zwischen den Bäumen. Trotz der frühen Tageszeit schien in der Waldbehausung jemand auf den Beinen zu sein. Malcom und Sarah schlichen sich vorsichtig an und hielten inne, wann immer sie geräuschvoll auf Zweige traten oder sich an Baumstümpfen stießen. Als sie sich der Waldhütte ...
    ... näherten, erkannten sie, dass es sich um eine einfache Holzkonstruktion handelte, die nicht mit dem Anwesen der Hollisters zu vergleichen war. Durch ein Fenster drang ein fahler Lichtschein, der offenbar von einer Kerze oder einer Öllampe zu stammen schien. Sarah hielt sich dicht hinter dem Detektiv, der sich Schritt um Schritt dem Fenster näherte. Das Fenster maß gut einen Meter in der Breite und war zweigeteilt. Es war geschlossen und es drangen keine Geräusche aus dem Innern der Hütte. Malcom signalisierte seiner Assistentin, dass sie sich hinter ihm halten solle, und lugte vorsichtig hinein. Sein Blick schweifte durch den spärlich erleuchteten Raum und blieb an einem Punkt im Innern hängen. Er runzelte die Stirn, trat einen Schritt zurück, sah Sarah fragend an und warf dann ein weiteres Mal einen prüfenden Blick ins Innere der Hütte.
    
    Sarah war neugierig geworden und stellte sich neben den Detektiv. Auch sie nahm das Innere der Hütte in Augenschein und was sie sah, ließ ihr den Atem stocken. Beide Beobachter nahmen in diesem Augenblick den Schlafraum der Behausung in Augenschein. An einer Wand des vielleicht drei Mal drei Meter messenden Raumes stand ein Bett, auf dem sich zwei nackte Leiber einander zuwandten. Frauen mit langen blonden Mähnen und keinem Fitzel Stoff am Leib umarmten sich, streichelten über nackte Haut und tauschten sinnliche Küsse aus. Die sich windenden Körper lagen nebeneinander auf der Matratze und erfreuten sich der Zuwendung durch die jeweils andere ...
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