Beziehungsunfähig 05
Datum: 15.02.2018,
Kategorien:
Erstes Mal
... huschte vor meinem inneren Auge auf und ab.
So richtig glauben konnte ich zwar nicht, was ich da sah; aber ich wusste, dass es wahr war.
Sarah.
Sarah und ich. Wundervoll.
Wie konnte ich jemals geglaubt haben, dass sie unerreichbar für mich ist? Ein absurder Gedanke!
Und heute Nachmittag wollte sie mich schon wieder sehen.
Nicht irgendwann. Oder gar irgendwann vielleicht. Nein, heute.
Heute durfte ich sie bereits wieder in den Armen halten.
Ein unbändiges Gefühl der Freude füllte mich komplett aus.
Endlich war ich angekommen. Am Ziel meiner Träume. Und es war so einfach gewesen. Wie konnte ich glauben, dass es schwierig sein konnte, wenn es doch so einfach war.
Unverständlich.
Ich ging pfeifend unter die Dusche. Pfiff immer noch, als ich mir Frühstück machte. Wenn das anatomisch möglich wäre, hätte ich sogar während des Essens weiter gepfoffen. Gepfiffen.
So beschränkte ich mich auf summen.
Nach dem Frühstück überlegte ich, wie ich die Zeit verbringen konnte. Ich sollte ja erst gegen 4 bei ihr sein.
Da kam mir die Idee: Ein Mixed-Tape! Ja, das war es!
Mit den schönsten Balladen, die ich mochte. Deutsch und englisch.
Da gab es Einiges, wodurch ich möglicherweise das auf Band bannen konnte, was ich für Sarah empfand.
Sogleich ging ich ans Werk.
Nothing Else Matters. Sehr gut. More Than Words. Ausgezeichnet. Junimond. Ja, das ging ans Herz. Bei der Auswahl viel mir auf, dass die schönsten Liebeslieder eigentlich von Trennungs- ...
... oder anderem Schmerz handelten. Aber na ja, man konnte schließlich nicht alles haben.
Gegen 14 Uhr war ich mit einer Stunde Kassette fertig; ich war äußerst zufrieden mit meiner Arbeit; sorgfältig packte ich mein vertontes Emotionalleben ein. Ich würdees später irgendwo bei ihr im Zimmer verstecken, dass sie es erst später fand.
Das ich drei Anläufe brauchte, eh ich ein brauchbares Päckchen geschnürt hatte, muss ja jetzt keiner wissen.
So, halb drei durch. Was nun?
Aufräumen!
Meine Eltern würden morgen gegen Mittag aus ihrem Urlaub zurück kommen; und wer weiß, ob ich heute Abend Gelegenheit dazu finden würde, Ordnung zu schaffen.
Gesagt, getan.
Nach ca. einer Stunde hatte ich die Wohnung besenrein hergestellt; es war nun kurz vor halb vier.
Und wie es meine innere Unruhe befahl, machte ich mich auf den Weg.
Wenn ich ein paar Minuten zu früh da sein würde, wäre das bestimmt auch ok.
Außerdem; ob ich nun hier wartete oder dort, war nun wieder auch egal. Meiner Ansicht nach.
Also war ich unterwegs.
Ich ging die mir ach so bekannte Strecke, welche ich schon tausend mal vorher ging. Aber dieses mal war es anders.
Ich musste mich immer wieder bremsen, dass ich nicht all zu schnell vorran kam.
Es zog mich so zu ihr.
Sonst waren meine Gedanken und Gefühle auf dem Weg zu Sarah eher zurückhaltend. Still. Mit einer Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung. Wenn ich mir überhaupt mal gestattete, etwas zu empfinden.
Ich bog in die Straße ein, ...