Die Doppelinsel Kapitel 02.5
Datum: 17.09.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Kapitel 02.5
Sie waren schon drei Stunden unterwegs, als sie auf einmal ein Licht in einiger Entfernung sahen. Es war nur schwer auszumachen, denn es war eher der Wiederschein eines Feuers, aber trotzdem gut zu erkennen.
Guter Rat war jetzt teuer. Zurückgehen würde nichts bringen. Auf das Licht zugehen bedeutete, sich zu erkenne zu geben. Einen Bogen darum machen, ein gewaltiger Umweg, zumindest wenn man ungesehen bleiben wollte.
Die Drei standen einen Moment da und berieten leise darüber, ob sie es wagen konnten. Immerhin konnte es auch ihre Rettung bedeuten. Vielleicht gab es etwas zu essen für sie und das war das Wichtigste, was sie brauchten.
Zu guter Letzt kamen sie überein, es zu wagen. Sie würden sich zuerst einmal anschleichen und die Lage erkunden. Erst dann wollten sie es wagen.
Langsam und vorsichtig schlichen sie sich an die Gruppe an und waren innerhalb kürzester Zeit in ihrer Nähe, ohne aufgefallen zu sein, denn sie hatten es in den letzten Wochen gelernt, unauffällig zu sein.
In dem Lager war alles ruhig. Nur zwei, wenig wachsame Menschen, saßen am Feuer und hielten es am Gang. Dabei saßen sie so dicht beieinander, dass sie sich berührten, und bewegten sich nur, wenn sie etwas Brennbares auf das Feuer warfen.
Dann passierte genau das, was die Drei vermeiden wollten. Einer trat auf etwas, was laut und deutlich knackte und blieb wie angewurzelt stehen. Sofort ruckte einer der beiden Köpfe in ihre Richtung, konnte sie aber nicht sehen, denn ...
... ihn der stockfinsteren Nacht verschmolzen sie mit dem Hintergrund.
Es war Sari und das wunderte die Drei nun wirklich. Warum war sie nicht in ihrer Höhle wie die ganze Zeit zuvor und was machte sie ausgerechnet hier? Diese und ähnliche Gedanken durchströmten ihre Gehirne, aber sie kamen zu keinem Ergebnis.
Dann stand Sari auf und ging zwei Schritte auf sie zu, blieb aber im Lichtkreis des Feuers, während die anderer Gestalt ebenfalls vom Feuer aufstand und sich zu ihr stellte.
Breit und untersetzt stand er neben ihr und starrte jetzt ebenfalls in die Dunkelheit. Dabei hielt er etwas Längliches in beiden Händen, was sie nicht erkennen konnte. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Das Einzige, was sie erkannten war, dass es Kugogo war. Der wohl Kräftigste von allen auf dieser Insel.
Nach einer ganzen Weile stellte Kugogo dann das längliche Ding auf den Boden und legte einen Arm auf Saris Schulter. Dann drehten sie sich zueinander und er gab ihr einen kurzen Kuss. Erst dann drehten sie sich ganz um und gingen zum Feuer zurück. Hier setzten sie sich wieder wie zuvor hin und saßen ruhig da.
Das alles verwirrte die Drei. Beide waren ihnen sehr gut bekannt, nur hätten sie nie gedacht, die beiden so wiederzusehen. Sie schienen ein Paar zu sein und das war ihnen neu. Allerdings hatten sie von allen anderen nichts gesehen. Warum also nicht.
Sie drei zogen sich also zurück und warteten auf den Morgen. Sie wollten nicht in der Dunkelheit auf die anderen stoßen, sofern es ...