1. Cuisine Internationale Episode 05


    Datum: 08.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... nächsten 5 Jahre zu pachten. Dieses Angebot haut mich glatt vom Schemel. Auf meinen Einwand, dass doch Vreni die Option für die nächsten fünf Jahre habe, verneint er dies.
    
    „Mit der Art und Weise, wie sie das Haus führt, sind wir nicht mehr zufrieden", meint er. „Die Beschwerden der Gäste mehren sich und sie ist mit dieser Aufgabe schlichtweg überfordert. Also, ich weiß, dass sie ihr sehr nahestehen und frage sie deshalb nach ihrer Meinung."
    
    „Ich kann ihr Angebot leider nicht annehmen, da ich Geschäftspartner bei meinem Bruder bin und nicht so einfach aussteigen kann. Außerdem bin ich erst seit einigen Jahren in der Gastronomie tätig, das heißt, ich lerne immer noch und bin noch lange nicht so weit, ein solches Haus in Eigenverantwortung alleine zu führen. Wieso kommen sie gerade auf mich?"
    
    „Wir waren vor einiger Zeit in ihren Lokal und haben Sie bei ihrer Arbeit unter Vollstress beobachten können. Es hat uns beeindruckt. Außerdem läuft ihr Pachtvertrag im nächsten Jahr aus und ihr Bruder meinte, dass das Haus im Chiemgau für einen Familienbetrieb zu groß geworden sei."
    
    „Ja, das stimmt, aber wir haben schon im Schwarzwald ein kleines Restaurant gefunden, dass wir zu zweit mit einer weiteren Kraft führen können. Außerdem werden wir beide nicht jünger und wollen gehobene Küche in der Nähe der Schweizer Grenze anbieten. Es tut mir leid, dass nichts daraus wird."
    
    Wir unterhalten uns noch über eine Stunde lang, dann mache ich einen Spaziergang, um wieder einen klaren ...
    ... Gedanken fassen zu können. Arme Veronika, wie kann ich es ihr um fünf Ecken sagen, ohne mich voll in die Nesseln zu setzen?
    
    Nach dem Mittagessen sitzen wir auf der Terrasse beim Kaffee und reden über Gott und die Welt. Ich habe mich entschlossen, ihr nichts zu sagen, da ich ja Außenstehender bin und mich nicht in ihre geschäftlichen Ange-legenheiten einmischen will.
    
    *
    
    Um 15 Uhr steht auf einmal Franzi vor uns und sagt uns, dass sie heute etwas früher Feierabend hat. Sie hat den kleinen Felix zur Oma gebracht, weil sie ja noch der Mama helfen will. Sie mustert mich neugierig und intensiv und scheint mit der Wahl ihrer Mutter einverstanden. Sie ist Vreni wie aus dem Gesicht geschnitten, quasi eine jüngere Ausgabe von ihr. Das gleiche ausdrucksvolle Gesicht mit den dunklen Augen, dieselben langen schwarzen Haare und auch sie aufregende und sexy Figur kann ihre Abstammung nicht verleugnen. Und dieses bezaubernde Wesen will mich näher kennenlernen.
    
    „Hilfst du mir die Getränke für heute Abend einzuräumen, Armin?" fragt sie mich.
    
    „Nichts lieber als das", erwidere ich und sehe wie Vreni zu grinsen beginnt.
    
    Wir gehen in die Kühlung und Franzi macht das Licht an und schließt die Türe.
    
    „Damit es herinnen nicht so warm wird", meint sie und plötzlich hängt sie mir am Hals und beginnt mich stürmisch zu küssen. Völlig perplex küsse ich sie zurück; sie schmeckt verdammt gut und verführerisch. Sie schmiegt sich an mich, greift mir an die Hose und flüstert: „Mir ist ja so ...
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