1. Der Tag nach Silvester


    Datum: 07.02.2018, Kategorien: Transen

    ... Themen zu, fragt nach Klaus Kindheit. Als er wahrheitsgemäß vom Waisenhaus spricht, hat er ein neues Problem. Wie soll er wissen wie sich ein Mädchen im Heim fühlt. Zum Glück vertieft Helga dieses Thema nicht weiter. Um sie in andere Bahnen zu lenken, fragt Klaus nach ihrer Kindheit und ihrer Heirat. Eine Stunde später weiß er alles über Egon und er merkt wie sehr Helga ihren Mann noch immer liebt. Die Dunkelheit senkt sich herab. Der Betreiber der Punschbude hat schon alles dicht gemacht, so treten die vier auch den Heimweg an. Ein Stück werden Klaus und Thomas noch von dem Ehepaar begleitet, dann trennen sich ihre Wege.
    
    Zunächst gehen Thomas und Klaus schweigend nebeneinander, halten sich wieder bei den Händen. Plötzlich bleibt Klaus stehen. Thomas ebenfalls. Sie schauen sich im Dämmerlicht an und beginnen sich zu küssen.
    
    „Ich liebe dich!“ sagt Klaus, als sie Luft schöpfen. Er schmiegt sich dicht an seinen Freund, „Du hast mich gerade unsagbar glücklich gemacht.“
    
    „Wegen der Heirat?“ fragt Thomas leise.
    
    „Ja, deswegen. Weißt du, es klingt für mich total kitschig, aber ich wäre vorhin fast in Ohnmacht gefallen.“
    
    Klaus sucht in der Dämmerung den Blick seines Gegenübers, „Bist du dir auch wirklich sicher?“
    
    „Natürlich mein Engel.“
    
    Klaus schmilzt fast in den Armen seines Freundes dahin. Mein Engel! Ein- oder zweimal hat Thomas ihn so genannt. Er weiß nicht mehr was er dabei empfunden hat, doch er ist sich sicher das er sich immer an diesen Augenblick erinnern ...
    ... wird.
    
    Sie setzen ihren Weg fort. Dicht beim Auto küssen sie sich erneut, halten sich im Arm.
    
    „Darf ich dich etwas fragen?“ fragt Klaus mit leiser Stimme.
    
    „Was du willst.“
    
    „Als wir von zu Hause los gingen, da hast du nichts über mein Aussehen gesagt.“
    
    „Du sahst wunderschön aus, genau wie jetzt auch.“
    
    „Es ist dunkel Thomas.“
    
    „Trotzdem bist du wunderschön.“
    
    „Helga hat mich als Frau gesehen, Egon auch. Du musst mich zu Hause auch so gesehen haben.“
    
    „Das stimmt. Ich hatte Angst das du nicht mitkommst, wenn ich es sage.“
    
    „Die Angst war berechtigt, ich wäre zu Hause geblieben. Ich weiß nicht, ob du mir glaubst, aber ich habe erst hier auf dem Wall bemerkt das ich einen BH trage.“
    
    „Warum soll ich das nicht glauben, du hast dich daran gewöhnt. Ist wie bei einem Brillenträger, der setzt seine Brille auch nicht bewusst auf.“
    
    „Ich trage auch Make-Up?“
    
    „Tust du, obwohl nun sicher kein Lippenstift mehr auf den Lippen ist. Du meinst, das du das auch unbewusst gemacht hast.“
    
    „Nein, nicht ganz. Ich kam mir etwas farblos vor, habe darum etwas Rouge aufgelegt. Danach gefielen mir meine Augen nicht mehr, also habe ich da auch etwas gemacht. Ich meinte aber, dass alles nur ganz dezent war.“
    
    „Das war es auch. Du kannst mir aber glauben, diese Helga, die hätte dich auch ohne Schminke als Frau angesehen.“
    
    „Ja?“
    
    „Und ob, deine Art, dein Auftreten, deine Stimme. Du bist eine Frau. Du bist meine Frau.“
    
    Klaus seufzt bei den letzten Worten. Es ist so ...
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