1. Der Tag nach Silvester


    Datum: 07.02.2018, Kategorien: Transen

    ... ist er noch in festen Händen. Aber heiraten werdet ihr doch? Ihr seid so ein hübsches Paar.“ meint Helga.
    
    „Das müssen sie doch selber entscheiden.“ mischt sich Egon ein. Seine Frau wischt diesen Einwand mit einer unwirschen Handbewegung beiseite, blickt Thomas und Klaus aufmerksam an. Wartet auf eine Antwort.
    
    „Natürlich werden wir heiraten.“ sagt Thomas und wendet sich Klaus zu, „Ich werde meine schöne Sissy nie wieder gehen lassen!“ verspricht er, blickt seinem Freund dabei tief in die Augen.
    
    Klaus ist sprachlos. Er spürt wie er weiche Knie bekommt. Die Gefühle in ihm fahren Achterbahn. War er gerade noch voller Panik, voller Angst demaskiert zu werden, als Mann in Frauenkleidung, macht sich nun ein warmes Gefühl der Liebe und Zuneigung in ihm breit. Immer noch mit weichen Knien, schmiegt er sich an Thomas, seufzt tief und klimpert heftig mit den Wimpern, um seine Tränen wegzudrücken.
    
    Helga deutet das Verhalten von Klaus richtig, „Sie wussten es nicht? Haben noch nie darüber gesprochen?“
    
    Klaus schüttelt den Kopf.
    
    Helga ist entzückt, „Ist das nicht wunderschön! Er hat ihr gerade einen Antrag gemacht!“
    
    Egon brummt etwas. Helga wirft ihm einen Blick zu den jeder Mann und jede Frau kennt. Männer!
    
    „Kommt, nun müssen wir aber einen Punsch zusammen trinken.“ sagt sie.
    
    Beide Pärchen machen sich auf dem Weg. Zunächst ist Klaus noch an Thomas Seite, doch nach einigen Schritten drängt sich Helga dazwischen. Sie hakt sich bei der zukünftigen Braut ein und ...
    ... gibt gute Ratschläge für eine lange und glückliche Ehe. Sie redet fast ununterbrochen, meint dabei, dass eine Frau ihren Mann immer zuhören muss. Zuhören sei das Geheimnis jeder Beziehung. Zuhören und dem Ehemann auch mal seinen Willen lassen, das sei ein gutes Fundament.
    
    Klaus muss bei ihren Worten lächeln. Er glaubt nicht, das Egon überhaupt mal zu Wort kommt und seinen Willen wird er nur dann bekommen, wenn es seiner Frau in den Kram passt. Sie gehen weiter. Helga redet, Klaus hört zu und die Männer schweigen dazu. Als sie um eine Kurve herum gehen, kommt eine hastig zusammen gezimmerte Holzhütte in Sicht, die Punschbude. Es riecht angenehm nach Punsch, Glühwein, Zimt und Weihnachten. Egon der die ganze Zeit ein etwas mürrisches Gesicht aufgesetzt hatte, taut auf, unterhält sich mit Thomas. Klaus muss sich immer noch die gesammelten Weisheiten von Helga anhören. Er ist ihr aber nicht böse, mit ihrem Mann hat sie bestimmt alles aus ihrem Leben besprochen und ist nun froh mit jemand anderem, jemand fremden zu reden. Es ist auch nicht mehr Helga die spricht, auch Klaus beteiligt sich aktiv an ihrer Unterhaltung. Sie reden über Gott und die Welt.
    
    Klaus wird gefragt wofür der Name Sissy steht, ob er mit richtigen Namen Sylvia heißt. Über Sissy kommen sie zu Romy Schneider und ihrer Rolle als Kaiserin. Natürlich kommt auch das Brautkleid zur Sprache. Klaus hat die Filme nicht gesehen, kann nur wissend nicken, als es um Einzelheiten geht. Zum Glück wendet sich Helga anderen ...
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