1. Feierabend


    Datum: 01.02.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Feierabend oder Eine Liebeserklärung
    
    Ich seh dich durch die Balkontüre draußen in der Abendsonne sitzen, vertieft in dein Buch, ein Glas Wein neben dir, den Rücken mir zugewandt.
    
    Die Sonne hat sich schon gesenkt und liegt wie ein halber großer roter Ball über den Dächern, die Konturen der beiden hohen Tannen zeichnen sich scharf gegen den Horizont ab. Es ist noch warm an diesem Sommerabend, nur ein leichtes laues Lüftchen streift hin und wieder deine Haut.
    
    Leise trete ich hinter dich und lege dir sanft die Hände auf die Schultern, spüre die Wärme, die dein Rücken abstrahlt an meinem Bauch. Du reagierst im ersten Moment gar nicht, ich spüre nur, wie sich dein Brustkorb und deine Schultern ganz ruhig heben und senken im Takt deiner Atemzüge. Ich lasse meine Hände ein Stückchen tiefer rutschen, über deine Schlüsselbeine zu deiner Brust, in dem Moment lehnst du deinen Kopf nach hinten an meinen Bauch, kurz unterhalb meines Busens, und schaust mich an. "Und?" fragst du. "Die Kids schlafen alle!" antworte ich.
    
    Du wendest dich wieder deinem Buch zu. Ich streichle dir über deine Brust, lasse eine Hand von oben in dein Shirt gleiten und kraule durch deine Brusthaare, dabei schau ich dich von schräg hinten an ...deine dunklen Locken, die ich so mag ...deine Ohren, die nicht "perfekt" sind und doch so wunderschön ...deine Augenbrauen, die mal wieder gestutzt und gebändigt werden müssten, aber dich so ein bisschen "wild" aussehen lassen ...deine Augen, in die ich von meiner ...
    ... Position aus nicht schauen kann, die ich aber ganz genau vor mir sehe, weil ich schon tausende Male hineingeschaut habe in dieses Bergwassergraugrün bis Silbertannengraugrün, je nach Stimmungslage und Lichtverhältnissen. Ich betrachte deine Nase in der untergehenden Sonne, eine schöne Nase, die genau in dein Gesicht passt, nicht zu groß, nicht zu klein, genau eben deine Nase - und direkt unterhalb deinen Mund, deine Lippen, die zum Küssen einladen, von denen ich genau weiß, wie sie sich anfühlen und die ich immer wieder neu entdecke. Dein Kinn und deine Wangen mit den dunklen Bartstoppeln, zwischen denen mehr und mehr weiße Haare hervorblitzen, jedes einzelne erzählt eine Geschichte aus deinem Leben, und jedes einzelne liebe ich, weil es zu dir gehört.
    
    Du legst dein Buch zur Seite, nimmst mich bei der Hand und ziehst dich nach vorne zu dir. Ich setze mich quer auf deine Oberschenkel, den Arm um deinen Hals gelegt, deine Hand schlingt sich um meine Hüften. So kann ich dich noch besser anschauen, kann dir in deine Augen schauen, die in der Abendsonne zu leuchten scheinen. Ich greife nach deiner anderen Hand, schmiege mein Gesicht hinein, küsse sie und fahre mit der Zungenspitze die Linien nach, die Lebenslinie und all die anderen deiner Handinnenfläche. Du schmeckst ein bisschen salzig - und einfach nach dir... Meine Zunge wandert weiter zu deinem Mittelfinger, ich lecke zärtlich den Finger entlang, von unten nach oben, jedes einzelne Fingerglied fühle ich unter meiner Zunge, ...
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