1. "skrupellos" Kapitel XI


    Datum: 15.09.2017, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    Report: Siegmund,
    
    Zeit: 9.14 Uhr,
    
    Zielperson Grimgerde verlässt Haus Adenauer Weg 49 und steigt in Taxi (3997),
    
    folge Grimgerde,
    
    Zeit: 9.41 Uhr,
    
    Grimgerde verlässt Taxi Theresienstraße, betritt Café Griesbeck,
    
    XXX
    
    Ich trat auf die Bremse als ich in die Theresienstraße einbog, doch noch immer viel zu schnell schleuderte das Heck des Porsches und als ich wieder Gas gab, drehten die Reifen durch. Es hatte geregnet die vergangene Nacht, zwar schien nun um kurz vor Zehn die Sonne schon kräftig, trotzdem war die Fahrbahn noch immer feucht. Etwas das der 911er so gar nicht leiden konnte.
    
    Mit quietschenden Reifen brachte ich den Wagen vor dem Cafe Griesbeck zum stehen, griff nach meiner Umhängetasche mit dem vergoldeten Monogramm GG und stieg aus. Auf der anderen Straßenseite saß ein jüngerer Mann in einem weißen Golf und hob ermahnend den Zeigefinger, aber lächelte auch gleichzeitig.
    
    ich war zu spät. Ich hasste es zu spät zu kommen, lieber war ich zehn Minuten zu früh, als eine Minute zu spät...
    
    Ich hatte schlecht geschlafen und als ich am Morgen aufwachte war ich wie gerädert. Wahrscheinlich hatte ich wieder einen Albtraum gehabt, wie in letzter Zeit öfters, doch ich konnte mich nicht erinnern. Unter der Dusche hatte ich dann die Zeit vertrödelt.
    
    Julia saß an „unserem“ Tisch, hinten im Eck und frühstückte.
    
    „Ich dachte schon Dir ist was dazwischen gekommen“, sagte sie zweideutig.
    
    „Es tut mir leid, hab verschlafen“, entschuldigte ich ...
    ... mich.
    
    „Sicher?“.
    
    „Doch“.
    
    Sie trank eine Schluck Cappuccino.
    
    „Zweimal hat er mich gevögelt last Night, endlos hat es sich hingezogen, bestimmt fünf Minuten pro Gig“.
    
    Sie steckte sich eine Zigarette an und meinte wie entschuldigend: „Bei ihm rauche ich nicht“.
    
    „Ich liebe Dich Julia, weißt Du das?“.
    
    Sie ging wie immer nicht darauf ein.
    
    „Während er mich vögelte, ging mir die ganze Zeit ein Lied durch den Kopf“.
    
    „Du weißt, dass ich keine Lesbe bin, trotzdem habe ich ständig erotische Fantasien“.
    
    Sie tat als hätte ich nichts gesagt.
    
    „Kennst Du „Pied Piper“ von Chrispian St. Peters?“.
    
    Ich schüttelte den Kopf.
    
    „Das ist, ... das war das absolute Lieblingslied meiner Mutter und meine gesamte Kindheit verfolgte es mich, obwohl verfolgte doch das falsche Wort ist, eher begleitete es mich“.
    
    „Pied Piper“ ist das nicht der englische Ausdruck für Rattenfänger?“, fragte ich.
    
    Julia lächelte.
    
    „Genau so isses, Du immerfeuchtes Ding“.
    
    Nachdem die Bedienung den Tisch abgeräumt und wir noch zwei Cappuccino, ich mit einem doppelten Cognac, geordert hatten, sagte Julia:
    
    „Weißt Du übrigens, dass er mich beobachten lässt?“.
    
    „Ist das der Typ in dem weißen Golf?“, fragte ich.
    
    Sie nickte.
    
    Die Bedienung brachte den Cappuccino.
    
    „Gehst Du heute ins Gericht?“.
    
    „Nachher“, sagte ich.
    
    am heutigen Tage hatte die Wiederaufnahme der Verhandlung gegen meinen Papa begonnen...
    
    „Er weiß dass wir uns treffen“, sagte Julia noch.
    
    XXX
    
    Der Richter folgte ...
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