Die drei goldenen Schamhaare des Teufels II
Datum: 25.01.2018,
Kategorien:
Reif
Humor
... Throne und fährt fort, das Land und seine Leute zu knechten."
Nach einiger Zeit kam der König wieder in sein Schloss und sah, dass die Weissagung erfüllt war, doch anders, als er sie damals vernommen hatte. Das Glückskind war mit seiner Königin vermählt worden. Zwar empfand er keine Zuneigung zu ihr, doch war sie nach seinem Sinne sein Besitz und er gab nichts her, was ihm gehörte.
"Wie ist das zugegangen?" sprach er, "ich habe in meinem Brief einen ganz andere Befehl erteilt."
Da reichte ihm die Königin den Brief und sagte, er möchte selbst sehen, was darin stände. Der König las den Brief und merkte wohl, dass er mit einem andern war vertauscht worden. Die Idee, seine Tochter zu ehelichen, war nicht ganz unklug, war aber mit Hinblick auf die heilige Kirche ein zu großes Wagnis. Er fuhr den Jüngling zornig an, wie es mit dem anvertrauten Briefe zugegangen wäre, warum er einen andern dafür gebracht hätte.
"Ich weiss von nichts," antwortete er, "ich überbrachte den Brief, wie er mir gegeben worden ward."
Und was hätte der Hofstaat und die Minister auch anderes denken sollen, denn der Brief war versiegelt und augenscheinlich nie geöffnet worden. Alles geschah nach der Weisung des Königs und wollte er nicht für irrsinnig gehalten werden, so musste er zu den Worten seines Briefes stehen. Leicht wollte er sich dennoch nicht geschlagen geben.
Voll Zorn sprach der König: "So leicht soll es dir nicht werden. Ich bin der König und mein Wort gilt. Wer haben will, was ...
... meins ist, der muss mir aus der Hölle drei goldene Haare des Teufels holen; bringst du mir, was ich verlange, so sollst du meine Königin behalten. "
Damit hoffte der König ihn auf immer los zu werden. Der Glücksjüngling aber antwortete:
"Die goldenen Haare will ich wohl holen, ich fürchte mich vor dem Teufel nicht."
Darauf nahm er Abschied von der schönen Königin und begann seine Wanderschaft.
Der Weg führte ihn zu einer grossen Stadt, wo ihn der Wächter an dem Tore ausfragte, was für ein Gewerbe er verstände und was er wüsste.
"Ich weiss alles," antwortete das Glückskind.
"So kannst du uns einen Gefallen tun," sagte der Wächter, "wenn du uns sagst, warum unser Marktbrunnen, aus dem sonst Wein quoll, trocken geworden ist, und nicht einmal mehr Wasser gibt."
"Das sollt ihr erfahren," antwortete er, "wartet nur, bis ich wiederkomme.
Da ging er weiter und kam vor eine andere Stadt, da fragte der Torwächter wiederum, was für ein Gewerb er verstünde und was er wüsste.
"Ich weiss alles," antwortete er.
"So kannst du uns einen Gefallen tun und uns sagen, warum ein Baum in unserer Stadt, der sonst goldene Äpfel trug, jetzt nicht einmal Blätter hervortreibt."
"Das sollt ihr erfahren," antwortete er, "wartet nur, bis ich wiederkommen.
Da ging er weiter, und kam an ein grosses Wasser, über das er hinüber musste. Der Fährmann fragte ihn, was er für ein Gewerbe verstände und was er wüsste.
"Ich weiss alles," antwortete er.
"So kannst du mir einen ...