1. »Lena« - Kapitel 2: Von Null auf Hundert in zwei S


    Datum: 09.01.2018, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... Dienstmädchen sein darfst?«
    
    Ich schämte mich so sehr. »Brust raus, Bauch rein und immer schön mit dem Hintern wackeln.« Sie spielte offenbar mit meiner Scham. Nachdem ich ihr auf dem Esstisch ein Frühstück angerichtet hatte, stand sie auf, ging zum Tisch und zeigte in eine Ecke unseres Wohnzimmers.
    
    Als ich nicht reagierte, sagte sie: »Was denkst du denn? Du wirst brav da warten, bis ich fertig bin und du den Tisch wieder abräumen darfst.«
    
    Sie hat es wirklich drauf, immer noch einen drauf zu setzen und mich fast im Erdboden versinken zu lassen. So stand ich in der Ecke und wartete, bis sie fertig war mit Essen. Sie beachtete mich gar nicht, sondern schaute während des Essens fern.
    
    Nachdem sie fertig war, kam sie zu mir und schaute mir tief in meine Augen. »Ist das so ungefähr das, was du dir vorgestellt hast?« Ich schaute einmal mehr auf den Boden und schloss die Augen. Das war wohl Antwort genug.
    
    »Ich muss schon gestehen, dass es mir etwas taugt, dass du dich jetzt einmal kümmerst und nicht ich. Dafür kann ich sogar dieses Outfit an dir ertragen. Vielleicht machen wir das jetzt öfter.« Sie legte eine kurze Pause ein.
    
    Erwartet sie einen Zuspruch?
    
    »Und wer weiß, vielleicht darfst du auch mal mich und meine Freundinnen auf einem Mädelsabend so bedienen. Den ganzen Abend lang.«
    
    Ich schaute sie entsetzt an. »Würde dir das gefallen?« Sie griff mit ihrer Hand unter den Rock des Kleids. »Oh ja, das würde es. Und ihnen ganz bestimmt auch.« Sie grinste mich an ...
    ... und verschwand anschließend ins Bad.
    
    In Gedanken versunken wische ich mit dem Geschirrtuch über den Teller, den ich gerade aus der Spülmaschine genommen habe. Lena geht mir wirklich nicht mehr aus dem Kopf. Wie konnte sie auf einmal so sein? Es ist, als hätte sie einen Schalter umgelegt und wäre über Nacht dazu bereit, genau so zu sein, wie ich sie mir so oft vorgestellt hatte.
    
    Ich nehme den nächsten Teller aus der Spülmaschine und trockne ihn ab. Die Spülmaschine auszuräumen stand nicht auf Lenas Aufgabenliste und etwas stolz bin ich ja schon auf mich für diese Bonusaufgabe.
    
    Ich höre, wie vor der Wohnungstür ein Schlüssel klimpert. Er wird in das Schloss gesteckt und etwas Panik keimt in mir auf.
    
    Habe ich wirklich alles erledigt?
    
    Vor meinem Inneren Auge läuft ein kurzer Film ab. Bad, Küche, Schlafzimmer, Wohnzimmer. Alles erledigt. Das Arbeitszimmer habe ich nicht geschafft. Darin hat sich in den zwei Jahren, die wir nun hier wohnen ein ordentliches Chaos angehäuft, für das ich definitiv einen extra Tag brauche.
    
    Wie wird Lena wohl reagieren?
    
    Ich meine, sie kennt das Outfit. Sehr genau sogar, aber ist es für sie nicht auch noch gewöhnungsbedürftig, dass sie mich in dieser Aufmachung vorfindet, wenn sie nach Hause kommt?
    
    Ehe ich mich versehe, steht sie auch schon im Türrahmen der Küchentür. Sie grinst mich an. »Da will sich wohl jemand Bonuspunkte verdienen?« Jetzt grinse auch ich. »Da hat wohl jemand seine Liste ganz genau im Kopf?«
    
    Ich stelle stolz ...
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