1. Stille Wasser Mögen's Tief 02


    Datum: 05.01.2018, Kategorien: Gruppensex

    ... Fehlschlags von gestern Abend. Rosie hat Angst, dass ich sauer bin oder zumindest mit der Situation überfordert, wobei letzteres sogar stimmt. Ich habe Angst, dass Lucien womöglich ausziehen will oder dass Rosie ihn rausschmeißt. Keine gute Basis für netten Smalltalk. Lucien steht als erster auf und macht sich auf den Weg zur Uni.
    
    „Danke", bringt Rosie raus, als wir unter uns sind.
    
    Ich nicke. Und warte, denn ich kenne ihren Blick. Da ist noch was im Busch.
    
    „Jasmin, du ... ich brauche dich. Ohne dich schaffe ich es nicht."
    
    In meinem Hals sitzt ein Kloß. Ich kann nur nicht unterscheiden, ob es einer von der Art ist, die man im Hals hat, wenn man beim Direktor sitzt und auf die fällige Standpauke wartet. Oder einer von der anderen Art, einer, den man im Hals hat, wenn im Mondschein der Geliebte vor einem steht und man sehnsüchtig darauf wartet, dass er die magischen drei Worte spricht.
    
    „Was schaffst du nicht?"
    
    „Es tun. Mit Lucien. Oder einem anderen Jungen", schiebt sie schnell nach, „es liegt ja nicht an ihm, es liegt an mir, wie es sich anfühlt, wenn ... wenn er in mich eindringt."
    
    „Also wegen letzter Nacht, bitte versteh das nicht falsch ... ", fange ich an, aber sie guckt so süß, wenn sie ängstlich ist, einfach unwiderstehlich, das fand ich schon immer, zugegeben. Dann erst dringt zu mir durch, was sie gesagt hat, und ich frage unvermittelt nach: „Und wie soll ich dir dabei helfen? Was kann ich denn tun, immerhin tut es ja dir weh und nicht ...
    ... mir!?"
    
    „Schon, aber ..." Verdammt. Wenn sie noch ein bisschen röter wird im Gesicht, wenn sie noch ein bisschen hilfloser guckt, dann muss ich sie in den Arm nehmen, geht nicht anders. Obwohl sie das wieder falsch verstehen könnte, was ich unbedingt vermeiden will. Herrjeh, warum ist neuerdings alles so kompliziert!
    
    Plötzlich sprudelt es wie ein Wasserfall aus ihr heraus: „Aber also du gestern Nacht bei mir warst, da habe ich mich so wohl gefühlt, ich hatte gar keine Angst mehr. Und wenn ich mich wohlfühle und keine Angst habe, dann tut es auch bestimmt nicht weh, weil ich dann entspannt bin, deshalb..." Jetzt stockt sie wieder, schluckt, vollendet den Satz dann aber doch: „... deshalb möchte ich, dass du nächstes Mal dabei bist."
    
    Ich glotze wie ein Auto, nur nicht so schnell. „Hast du mir gerade einen Dreier vorgeschlagen?"
    
    Rosies Pupillen weiten sich, ihre knuffigen kleinen Bäckchen leuchten knallrot vor Scham. Aber sie nickt.
    
    „Ich bin keine Lesbe!", bricht es aus mir heraus.
    
    „Nein, nein", beruhigt mich Rosie, über deren Gesicht ein erleichtertes Lächeln huscht. Das war offenbar für sie das kleinste Problem.
    
    „Ein Dreier ist ganz was anderes, das hat mit Lesbisch-Sein nichts zu tun", betone ich nochmal, obwohl ich tief in mir genau weiß, dass ich mir was vormache. Ich will unbedingt noch mal mit Rosie ins Bett, und Lucien, auf dessen Panther-Körper ich natürlich auch nach wie vor scharf bin, ist die perfekte Ausrede, es zu tun. Eigentlich hätte sie gar nichts ...
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