1. Niemals Teil 4 (Roman)


    Datum: 29.12.2017, Kategorien: Reif

    ... Worte.
    
    „Alles...“, ich brach wieder ab.
    
    „Ja, alles.“
    
    Meine Welt stand plötzlich auf dem Kopf. Nicht Meta hatte gewusst, wie man mit mir umzugehen hatte, sondern Jann. Ich hatte also nicht Meta geliebt, sondern immer nur Jann.
    
    Das, war eindeutig zu viel für mich.
    
    Achim hielt mich am Arm fest, als ich flüchten wollte.
    
    „Du bleibst! Du wirst jetzt nicht wegrennen!“ Sein Ton überraschte mich und ich blieb sitzen. Neugierig musterte ich ihn. Sein Kopf kam dicht heran, aber wir berührten uns nicht, nur seine Hand hielt meinen Arm.
    
    „Ich würde gerne dort weiter machen, wo wir aufgehört haben“, sagte Achim, alias Jann. Ich sah ihn verblüfft an.
    
    Er griff nun unter meine Arme und zog mich auf seinen Schoss. Ich saß seitlich auf ihm.
    
    Der Arm, hinter meinem Rücken, ließ mich langsam zurück sinken und dann nährten seine Lippen sich den meinen.
    
    Ich fühlte mich wie damals, in diesem riesigen Speiseraum.
    
    Mutig nahm ich seinen Kopf zwischen meine Hände und drückte ihm einen dicken Schmatzer auf die Lippen. Ich zitterte und Achim lachte, dann küsste er mich, sanft und unheimlich zärtlich. Seine Lippen streichelten meine, ganz ohne Hast und ohne Leidenschaft. Es war einfach nur eine Liebkosung.
    
    Achim ließ sich zur Seite fallen und ich fiel mit ihm. Wir lachten, wie die Kinder.
    
    Er stützte sich auf seinen Ellenbogen ab und sah mich eine Zeit lang, einfach nur an.
    
    „Als ich dich damals das erste Mal sah, ging es mir durch Mark und Bein. Ihr sprangt mit dem ...
    ... Seil und du sahst so unwahrscheinlich glücklich aus. Ich beneidete dich, um deine Unbeschwertheit. Deine Ausstrahlung, war schon damals umwerfend anziehend.“
    
    Ich sah in seinem Blick, dass auch er in der Vergangenheit fest saß.
    
    „Du warst so selbstbewusst, so frei, als würdest du das Leben lieben. Ich wünschte mir nichts anderes, als von dir geliebt zu werden. Irgendwie habe ich gewusst, dass es der Himmel auf Erden sein würde mit dir.“ Er schluckte schwer.
    
    Ich streichelte sein Gesicht, auch wenn er nicht wie mein Jann aussah. Wen interessierte schon das Aussehen, wenn man eine Seele liebte...
    
    Ich war sehr gerührt und konnte nicht sprechen.
    
    „Als du in den Saal kamst und nach mir suchtest, fandest du mich nahezu sofort, als hättest du meinen inneren Schrei gehört. Dann kamst du langsam auf mich zu und lächeltest mich an. Nur dich zu sehen, ließ mein Herz höher schlagen.“
    
    Ich erinnerte mich sehr gut daran.
    
    „Dann zog ich dich auf meinen Schoss, schloss dich, so wie eben in meine Arme und ich dachte, mein Herz müsste jeden Augenblick zerspringen.“ Er gab mir einen ganz zarten Kuss.
    
    „Ich war erst zwölf, hatte eine schwere Krankheit hinter mir und als du in meinem Armen saßest, wusste ich, wofür ich gekämpft hatte.“
    
    Himmel, war seine Geschichte mitreißend.
    
    „Ich hatte mir fest vorgenommen, dich nie wieder zu verlieren“, er schluckte schwer und weinte. Ein Mann, der seine Gefühle zeigen konnte. WOW! Ich streichelte ihn wieder und sah ihn ehrfurchtsvoll an. ...
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