Joyride
Datum: 26.12.2017,
Kategorien:
Sonstige,
... selten war. Sie schaute sich um. Niemand war zu sehen und doch fühlte sie sich beobachtet. Sicherlich waren auf dem Deck Kameras versteckt und sie zweifelte auch nicht daran, dass Raymand van Grothen sie beobachtete. Einen letzten sehnsüchtigen Blick auf den Pool werfend wendete sie sich ab und verließ das Sonnendeck.
Drei Tage war Beatrice nun bereits auf dem Schiff, aber Raymand van Grothen hatte sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Offensichtlich zog er es vor, ihr aus dem Weg zu gehen. Wahrscheinlich wurde er sich der Tragweite seines Handelns nun bewusst. Immerhin hatte er sie gegen ihren Willen hier her verschleppt. Juristisch gesehen war das Freiheitsberaubung. Trotz ihrer täglichen Spaziergänge übers Schiff hatte sie noch nicht annähernd die Hälfte von ihm erkundet. Immer wieder tauchte ein neuer Korridor, eine neue Tür auf. Vor einer solchen stand Beatrice eines Morgens, öffnete sie und fand einen großen Fitnessraum dahinter verborgen. Bea verschloss sie wieder, öffnete die nächste und glaubte zu träumen. Eine Bibliothek! Wände voller Bücher. Völlig verblüfft betrat sie den Raum und sah sich um. Eine solche Sammlung von Büchern hatte sie noch nie gesehen. Die Regale reichten bis an die fast drei Meter hohe Decke. Alles war vertreten. Von der klassischen alten Literatur bis hin zum modernen Roman, Krimis und Liebesromane, Dokumentationen und Biografien. Beatrice nahm sich eines der Bücher aus dem Regal, blätterte in ihm, stellte es wieder zurück, nahm das nächste. ...
... Sie war verzaubert von der Flut der Bücher, setzte sich an einen der kleinen Tische, die im Raum standen, und begann zu lesen. Das Buch nahm sie so gefangen, dass sie total die Zeit vergaß. Die Sonne ging schon unter, als es an der Tür klopfte. "Gräfin, sind sie hier?" Rons Stimme ließ Bea erschrocken hochfahren. "Ja, äh, hier. Die Tür war offen, ich bin einfach hineingegangen. Entschuldigung." stammelte sie verwirrt, gerade noch in der imaginären Welt des Buches versunken. "Das ist auch in Ordnung. Einer der Serviceleute hatte sie als vermisst gemeldet, da sie ihr Mittagessen nicht angerührt hatten." erklärte Ron. "Mein Mittagessen?" Beatrice schien nicht zu verstehen. " Ihr Mittagessen!! Bevor wir nun unsere Suchtrupps losschicken, wollte ich Mal sehen, ob sie nicht doch noch am Bord sind." fuhr Ron fort. "Aber ich bin doch gerade erst hergekommen!" erwiderte Beatrice verwundert und schlug das Buch, in dem sie gelesen hatte, zu. "Gerade? Laut unserer Überwachungskameras sind sie seit heute Morgen um neun hier. Jetzt haben wir schon neunzehn Uhr. Wenn sie das als gerade hergekommen bezeichnen." entgegnete Ron schmunzelnd. Beatrice schüttelte den Kopf, noch immer ganz wirr von den letzten Augenblicken, erklärte dann zu Ron hin: "Ich - ich hab total die Zeit vergessen!" "Kein Problem. Nehmen sie ihren Schmöker und kommen sie mit mir Essen." Ron deutete mit dem Kopf auf das Buch und mit dem Arm zur Tür. Beatrice nickte, verließ vor Ron die Bibliothek. Der gab einen positiven ...